Berlin: (hib/WOL) Die Rechte von Kindern und die Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung durch eine individuelle Förderung stehen im Fokus eines gemeinsamen Antrags von CDU/CSU und SPD ( 16/2754). Unter Bezug auf den zwölften Kinder- und Jugendbericht, der einen gesamtheitlichen Bildungsbegriff propagiert und die gesellschaftliche Debatte über Bildungs- und Zukunftschancen befördert habe, solle die grundlegende kinder- und jugendpolitische Ausrichtung und die Ganzheitlichkeit von Bildung, Erziehung und Betreuung fortgesetzt werden. Dazu soll sich die Regierung auch bei Ländern und Kommunen für den "Nationalen Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland 2005 bis 2010" einsetzen. In 19 Positionen fordern die Fraktionen, dass Eltern die freie Wahl des Kindergartens für ihr Kind haben sollen. Dabei sei das in der Sozialgesetzgebung verankerte Recht auch durch die Länder zu gewährleisten und dürfe nicht an Stadt- oder Kreisgrenzen enden.
Neben dem Ausbau von Ganztagsangeboten in der Betreuung von unter Dreijährigen und Kindergartenkindern solle ein Netzwerk mit dem Ziel initiiert werden, sich gemeinsam für die Gestaltung der Lern- und Lebenswelt junger Menschen einzusetzen. Darin sollen Eltern, Schulen, Jugendhilfe und Jugendgruppen wichtige Informationen, Arbeitshilfen und Empfehlungen für zukunftsfähige Strukturen und Konzepte sowie Praxisbeispiele zur Verfügung gestellt werden. Außerdem solle das Projekt der Mehrgenerationenhäuser in den kommenden Jahren in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt geschaffen und ausgebaut werden. Ein "Bündnis für Erziehung" solle die enge Kooperation von Wohlfahrts- und Familienverbänden, Wirtschaftsunternehmen, Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften mit allen Beteiligten sichern. Schließlich seien optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, damit ältere Menschen ihre Potenziale gewinnbringend für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einsetzen können.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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