WIRTSCHAFT
Bundestag fordert trotz Krise die Stärkung der einheimischen Schifffahrt
Die Zahl der unter deutscher Flagge fahrenden Schiffe soll wieder deutlich erhöht werden. Der Bundestag beschloss einen entsprechenden Antrag ( 16/12431) der Koalitionsfraktionen Union und SPD gegen die Stimmen der Linksfraktion bei Enthaltung von FDP und Bündnis 90/Die Grünen am 26. März. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Reeder ihre Zusage, die Zahl der unter deutscher Flagge im internationalen Handelsverkehr fahrenden Schiffe deutlich zu erhöhen, auch einhalten können. Kurzfristiges Ziel sei, dass ab 2009/2010 wieder 600 Handelschiffe unter deutscher Flagge fahren, schreiben die Fraktionen.
Auch Kreuzfahrtschiffe sollen wieder unter deutscher Flagge fahren. Die Bundesregierung wird aufgefordert, dafür geeignete Maßnahmen im Rahmen des "Maritimen Bündnisses" zu prüfen. Die Zahl der Seearbeitsplätze deutscher Arbeitnehmer müsse deutlich erhöht werden. Unions- und SPD-Fraktion wiesen darauf hin, dass die maritime Wirtschaft in Deutschland mit rund 400.000 Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von 54 Milliarden Euro eine innovative Zukunftsbranche mit herausragender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Technologie-, Produktions- und Logistik-Standort sei. Die maritime Wirtschaft müsse gute Rahmenbedingungen erhalten, damit sie ihre Führungsrolle international ausbauen könne. Staatliche Einflussnahmen globaler Wettbewerber müssten zurückgedrängt werden.
Deutschland liegt an vierter Stelle im Weltschiffsbau. Die Umsätze deutscher Werften beliefen sich 2007 auf 5,5 Milliarden Euro. Deutsche Werften beschäftigen 24.500 Mitarbeiter, Zulieferer weitere 100.000 Mitarbeiter. Allerdings hat die Wirtschaftskrise zu Auftragsstornierungen geführt.