Der Bund will ein neues Sondervermögen errichten. Dies geht aus dem von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwurf zur Errichtung eines Sondervermögens "Vorsorge für Schlusszahlungen für inflationsindexierte Bundeswertpapiere" ( 16/12233) hervor. Damit sollen hohe Einmalbelastungen für den Bundeshaushalt bei Fälligkeit von inflationsindexierten Wertpapieren vermieden werden. Der Bund hatte 2006 erstmalig eine inflationsindexierte 10-jährige Bundesanleihe herausgegeben. Damit sei man der Entwicklung auf den Kapitalmärkten gefolgt, auf denen diese Papiere schon seit längerem üblich seien. Diese Papiere haben nur einen relativ niedrigen jährlichen Zinskupon, sind aber mit einem von der Entwicklung des Inflationsindexes abhängigen Rückzahlungsbetrag bei Fälligkeit des Wertpapiers verknüpft (Schlusszahlung). Außerdem erhöht sich der Zinsbetrag bei Inflation in jedem Jahr.
Wie die Regierung weiter schreibt, sind zwar die jährlichen Zinszahlungen bei inflationsindexierten Wertpapieren geringer als bei nominalverzinslichen. Im Fälligkeitsjahr komme jedoch die Schlusszahlung auf den Bund zu. Das sei eine hohe Einmalbelastung. Die Haushaltsplanung berücksichtige die Schlusszahlungen nicht, da die erstmalige Fälligkeit einer 5-jährigen inflationsindexierten Bundesobligation im Jahr 2013 anstehe und damit nicht im aktuellen Finanzplanungszeitraum liege.
Die Höhe der Kreditaufnahme des Bundes sei zu gering angesetzt. Daher solle das Sondervermögen errichtet werden. Durch die regelmäßigen Zahlungen von Geldern an das Sondervermögen werde sichergestellt, dass bei Fälligkeit eines inflationsindexierten Wertpapiers die Schlusszahlung komplett aus dem Sondervermögen geleistet werden könne und der Bundeshaushalt nicht mit der Schlusszahlung belastet werde, so die Regierung.