Der Bundestag hat am 2. Juli einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/12894) abgelehnt, in dem die Einführung von Steuergutschriften für kleine und mittlere Unternehmen gefordert wurde. Damit sollten Anreize geschaffen werden, dass diese Unternehmen mehr Geld in die Forschung investieren. Anspruchsberechtigt sollen Unternehmen sein, die nicht von Großunternehmen beherrscht werden und höchstens 250 Mitarbeiter beschäftigen. Die Steuergutschrift sollte 15 Prozent der nachgewiesenen Forschungs- und Entwicklungsausgaben betragen. Nach Angaben der Grünen stagnieren die Ausgaben von Staat und Wirtschaft für Forschung und Entwicklung in Deutschland seit Jahren bei rund 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Andere Länder würden mehr ausgeben.
Derivatehandel und Hedgefonds an der Strombörse bleiben erlaubt. Die Linksfraktion scheiterte am 2. Juli im Bundestag mit einem Antrag ( 16/11908), der das Ziel einer stärkeren Regulierung der Strombörse hatte. Außerdem hatte die Fraktion verlangt, dass eine wirksame Strompreisaufsicht mit Zuständigkeit bei den Ländern eingeführt wird. Zur Begründung wurde auf den "unkontrollierten Strompreisanstieg" verwiesen. Ebenfalls abgelehnt wurde ein Antrag der Grünen ( 16/12692, 16/13069), in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, die genaue Schadenssumme, die durch Manipulationen an der Leipziger Strombörse entstanden ist, zu beziffern. In dem Antrag heißt es, die deutschen Kartellbehörden hätten die Pflicht, Manipulationen von Stromhandelspreisen zu untersuchen und die entstandenen Vorteile abzuschöpfen.
Die FDP-Fraktion ist mit dem Versuch gescheitert, auf Energielieferungen den ermäßigten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent statt des regulären Satzes von 19 Prozent anwenden zu lassen. Alternativ dazu sei auch eine entsprechende Senkung der Ökosteuer möglich, hieß es in einem vom Bundestag am 2. Juli abgelehnten Antrag ( 16/9595, 16/10506), in dem auch eine Senkung der Stromsteuer gefordert wurde. Außerdem hatte die Fraktion verlangt, dass die letzte Mineralölsteuererhöhung auf Biokraftstoffe, die zu deutlichen Benzinpreissteigerungen geführt habe, wieder zurückgenommen wird.
Ein Antrag der FDP-Fraktion ( 16/4207, 16/6963), deutsche Unternehmen besser vor chinesischer Produktpiraterie zu schützen, ist am 2. Juli vom Bundestag abgelehnt worden. Die Hälfte der an Europas Grenzen sichergestellten Raubkopien stamme aus China, hatte die FDP-Fraktion geschrieben. Neben den großen wirtschaftlichen Verlusten seien die kopierten Produkte zum Teil eine erhebliche Gefahr für die Verbraucher. Als Beispiele hatten die Liberalen qualitativ minderwertige Autoscheiben und andere Ersatzteile oder gesundheitsschädlich billig produzierte Medikamente (wie beispielsweise Anti-Baby-Pillen) genannt.