Christoph Georg Hartmann: „Ich lese ‘Mensch bleiben‘ von Dietrich H. W. Grönemeyer.“
Warum ich als bildungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion ein Buch empfehle, dass sich mit dem Thema Gesundheit beschäftigt? Das Buch des Mediziners Dietrich Grönemeyer hat eine Kernaussage, die auf alle Bereiche des Lebens zutrifft: Gut sind die Dinge, gesund macht Medizin und erfolgreich ist man, wenn es „menschelt“!
Der Autor benennt damit die Basis jeden Miteinanders, erläutert sie am Beispiel der Medizin. Und er formuliert verständlich nachvollziehbar und nicht wie ein „Halbgott in Weiß“. Für ihn steht im Mittelpunkt allen Tuns der Mensch, wenn er eine Medizin zwischen „Hightech“ und „Herz“ fordert und eine Vision für eine „gesunde Gesellschaft“ skizziert. Und er unterstreicht, dass ein Therapieerfolg entscheidend von der menschlichen Beziehung zwischen Arzt und Patient abhängt.
Aber Grönemeyer fokussiert nicht nur auf die Beziehung Arzt–Patient, sondern stellt die Politik, die Medizin, Gesunde und Kranke, Alte und Junge in einen Gesamtzusammenhang, wenn er sich gegen die Tendenz wendet, dass der Wert eines Menschen nur nach seiner Arbeitskraft und Funktionalität einzuschätzen sei.
Weniger Bürokratie, weniger Verwaltung, mehr Lebensqualität fordert er. Diese Aussagen sind – gerade für mich als Liberalen – auf alle Bereiche des Lebens anzuwenden. Dafür setze ich mich politisch ein. Und abschließend kann ich Grönemeyers zentrale He-rausforderung unserer Tage nur unterzeichnen: Mensch sein und bleiben.
Dietrich H. W. Grönemeyer, Mensch bleiben, Herder, Freiburg, 2003, 19,90 Euro.
Foto: Deutscher Bundestag
Christoph Georg Hartmann (31), bildungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, ist seit 2002 im Bundestag. Als Landesvorsitzender der FDP Saar ist mit ihm zum ersten Mal seit acht Jahren ein liberaler Abgeordneter aus dem Saarland im Bundestag vertreten. |