Martina Krogmann, CDU/CSU
Der Wahlkampf ist interaktiver geworden. Dies zeigt sich an der immer stärkeren Nutzung des Internets. Internet ist Spontaneität, Schnelligkeit, Transparenz und eine hohe Erwartungshaltung der Bürger.
Chats, in denen der Kandidat sich den Fragen der User stellt, haben im Gegensatz zum letzten Wahlkampf meinem Eindruck nach an Bedeutung verloren. Die Teilnehmer merken, dass Antworten auf 40 Fragen in 60 Minuten nicht sehr tiefgründig sein können: Der Chat ist gerade kein virtueller Straßenwahlkampf, wo der Kandidat immerhin die Zeit hat, Fragen ausführlich zu beantworten oder mit seinen Wählern zu diskutieren. Ich bin gespannt, ob und wie sich diese Diskussionsform weiterentwickeln wird.
Im Weblog unterrichtet der Kandidat die User über die Ereignisse des Tages oder der Woche in seinem Wahlkreis und seine Erlebnisse im Wahlkampf. Die User können – wie auch über die Homepage – den Kandidaten kennen lernen, seine Äußerungen kommentieren und mit ihm diskutieren. Die Homepage wird die unverzichtbare Visitenkarte des Kandidaten bleiben. Nach dem Medienhype um Weblogs werden die Bürger entscheiden, ob sie ihren Erwartungen gerecht geblieben sind und wie sie sich weiterentwickeln werden.
Eine bemerkenswerte und erfreuliche Zunahme war bei den Fragen zu verzeichnen, die mich per E-Mail über meine Homepage oder Politportale in Internet erreichten. Die Bürger fragten in der Regel gezielt nach Programmpunkten und Konzepten der CDU oder nach meinen persönlichen Auffassungen. Die Besonderheit des Mediums erlaubt hier eine gleichermaßen zeitnahe wie detaillierte Auskunft – das wahrscheinlich beste Feedback, das ein Bürger auf seine Fragen haben kann. Links und beigefügte Dateien runden den Informationsservice ab.
Die „Amerikanisierung“ des Wahlkampfes im Internet hat noch nicht stattgefunden, wir experimentieren aber sehr interessiert mit den neuen Möglichkeiten.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 30. September 2005
E-Mail:
martina.krogmann@bundestag.de
Webseite:
www.martina-krogmann.de