Da draußen mag die Weltwirtschaftskrise wüten, das Märchenland Dubai ebenso Pleite anmelden wie das sonnige Spanien, die Polkappen mögen schmelzen und Inseln untergehen: Unter deutschen Weihnachtsbäumen herrscht immer noch Harmonie und Überfluss. Drei Viertel der Befragten lassen sich von allen Horrormeldungen nicht schrecken und wollen auch dieses Jahr so viel in Geschenke investieren wie zu Weihnachten 2008. Das hat der Online-Marktplatz Ebay herausgefunden, wo zum Leidwesen von Karstadt & Co immer mehr Menschen die Präsente für ihre Liebsten besorgen. Und wer wird besonders reichlich beschenkt? Natürlich die 1,61 Kinder, die statistisch gesehen je Familie um den Weihnachtsbaum wuseln. Dem Durchschnittsvater sind die leuchtenden Augen des Nachwuchses exakt 169 Euro wert, der Durchschnittsmutter 157 Euro. Unter dem Baum finden die Kleinen dann pädagogisch wertvolle Holzbauklötze, Gesellschaftsspiele und dicke Harry-Potter-Gesamtausgaben - und jede Menge blinkendes, glitzerndes Plastikspielzeug. Doch bei manchen Spielsachen täten die Eltern besser daran, ihren Kindern eine Stange Zigaretten zu schenken, wie ÖkoTest jetzt herausgefunden hat: Denn beim Spielen nehmen die Kinder über die Haut oft mehr Schwermetalle auf als Raucher beim Qualmen von 20 bis 40 Zigaretten. Die Aufregung ist groß: Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (die bislang vor allem als Patronin der Milchkühe aufgetreten ist) will den Import von Giftspielzeug "notfalls im Alleingang" verhindern. Allerdings nicht mehr vor Weihnachten. Schließlich reicht es ja, wenn der Giftgehalt dort überwacht wird, wo es wirklich darauf ankommt: Bei Autoreifen sind die Grenzwerte für krebserregende Stoffe tausendmal niedriger als bei Kinderspielzeug. Womit wieder einmal geklärt wäre, wer wirklich des Deutschen liebstes Kind ist.