Am 27. Januar, dem 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, findet im Deutschen Bundestag die zentrale Gedenkveranstaltung statt, an der Vertreter aller Verfassungsorgane teilnehmen. Nach der Begrüßung durch Bundestagspräsident Thierse wird Prof. Dr.h.c. Arno Lustiger, Überlebender verschiedener Konzentrationslager, heute in Frankfurt am Main lebend, sprechen. Die Veranstaltung wird musikalisch von Wolf Biermann begleitet, der Lieder aus dem "Großen Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk" von Jizchak Katzenelson vorträgt.

Jugendliche diskutieren mit Bundestagspräsident Thierse

100 Jugendliche aus Deutschland, Polen und Frankreich von denen sich viele in der Vergangenheit in Initiativen zur Geschichte des Nationalsozialismus (z.B. in der KZ-Gedenkstätte Dachau) oder in Projekten gegen Antisemitismus und Rassismus (z.B. bei "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold") engagiert haben, nehmen an der Diskussion teil. Im Mittelpunkt dieser Begegnung stehen Gespräche über Formen und Konzeptionen der Erinnerungsarbeit. Daher werden die Jugendlichen in Exkursionsgruppen verschiedene Berliner Gedenkstätten besuchen und dort mit pädagogischen Mitarbeitern und Zeitzeugen diskutieren.

Außerdem steht ein Zeitzeugengespräch mit Paul Niedermann auf dem Programm, dass in Form eines Interviews im Fernsehstudio des Deutschen Bundestages aufgezeichnet wird.

Auf der Grundlage der gewonnenen Eindrücke aller Exkursionen werden die Jugendlichen "Ratschläge" zur Erinnerungsarbeit entwickeln, die sie dann im Anschluss an die Gedenkstunde im Deutschen Bundestag mit Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, dem jüdischen Widerstandskämpfer Arno Lustiger und dem Liedermacher und Schriftsteller Wolf Biermann diskutieren. Moderiert wird diese Diskussionsrunde von Gesine Schwan.