Bundestagspräsident Lammert zu Besuch in Albanien
Bundestagspräsident Norbert Lammert hat sich für eine Zukunft Albaniens in einem vereinten Europa ausgesprochen. Es gebe ein gemeinsames Interesse daran, betonte er auf seinem dreitägigen Besuch in Tirana, dass Albanien den Weg nach Europa und in die Europäische Gemeinschaft durch weitere entschiedene Reformen fortsetzt.
Lammert hat die Republik Albanien vom 11. bis 13. Mai 2008 auf
Einladung der Vorsitzenden des albanischen Parlaments Jozefina
Topalli besucht. Dort traf er außer mit seiner Amtskollegin
auch mit dem Staatspräsidenten Bamir Topi und dem
Premierminister, Sali Berischa, zusammen. Darüber hinaus gab
es Gespräche mit Vertretern der führenden
Oppositionsparteien und Vertretern aller großen
Religionsgemeinschaften Albaniens.
"Albanien hat in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten
Weg hinter sich gebracht", sagte der Bundestagspräsident in
einer Rede vor dem Parlament am Montag in Tirana. Es seien aber
weitere Anstrengungen und Reformen notwendig, um Teil der
Europäischen Gemeinschaft zu werden, mahnte er: "Erst die
Veränderungen in den jeweiligen Ländern ermöglichen
die Zugehörigkeit zu einer Europäischen Gemeinschaft,
jedenfalls dann, wenn man sich unter dieser Europäischen
Gemeinschaft mehr vorstellt als eine möglichst
eindrückliche Zahl von miteinander verbundenen Staaten." Die
Identität Europas mache nicht die Ökonomie aus, und auch
nicht die Politik, betonte der Bundestagspräsident: "Es ist
die Kultur, die Zugehörigkeit zu einer großen
gemeinsamen Geschichte, in der dieser Kontinent große
gemeinsame Überzeugungen und Orientierungen entwickelt
hat."
Albanien gehört zu den potienziellen Beitrittskandidaten der EU. Nach dem politischen Umschwung 1991/1992 und langjähriger selbst gewählter Isolation sieht Albanien heute seine Zukunft in Europa. Im Juni 2006 unterzeichneten die Europäische Union und Albanien nach dreijähriger Verhandlungsdauer ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA). Für 2007 bis 2010 sind zur Unterstützung der albanischen Reformanstrengungen etwas über 300 Millionen Euro im EU-Haushalt vorgesehen.