Ausstellung zu Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eröffnet
Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt (CSU) hat am Dienstag, dem 21. April 2009, im Paul-Löbe-Haus in Berlin die Ausstellung "Menschen gemeinsam schützen" eröffnet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellt darin die Aufgaben des Zivil- und Bevölkerungsschutzes im Verlauf der vergangenen 50 Jahre vor. Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes, führte in die Ausstellung ein.
Gerda Hasselfeldt erinnerte in ihrer Begrüßungsrede an
das Elb-Hochwasser im Jahr 2002 und den Einsturz des Kölner
Stadtarchivs. Helferinnen und Helfer des Zivil- und
Katastrophenschutzes hätten die Einsatzkräfte vor Ort
unterstützt und den betroffenen Menschen zur Seite
gestanden.
Die Vizepräsidentin unterstrich, dass die Ausstellung nicht
nur der Information der Bürger und Abgeordneten diene, sondern
auch eine Anerkennung der Leistungen der vielen Helfer des
Bevölkerungsschutzes sei.
Sebastian Edathy (SPD), Vorsitzender des Innenausschusses und zugleich Schirmherr der Ausstellung, ging in seiner Rede auf die Geschichte des Zivil- und Bevölkerungsschutzes in Deutschland ein. Das Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz wurde 1958 noch unter der Bedrohung eines atomaren Krieges gegründet. Edathy erinnerte in diesem Zusammenhang an eine Fibel, in der geraten wurde, sich bei einem atomaren Angriff mit einer Aktentasche über dem Kopf zu schützen.
Er wies darauf hin, dass die Schwerpunkte des Zivilschutzes heute
auf der Eindämmung von Naturkatastrophen und Epidemien
lägen. Nach Ende des Kalten Krieges sei der
Bevölkerungsschutz auf die Bundesländer übertragen
worden. Die Anschläge auf das World Trade Center 2001 und das
Elbhochwasser 2002 hätten jedoch gezeigt, dass Bund und
Länder eine zentrale Koordinierungsstelle benötigten. Aus
diesem Grund sei am 1. Mai 2004 das Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geschaffen
worden.
Der Präsident des BBK, Christoph Unger, sagte, das Elbhochwasser habe gezeigt, wie wichtig die Vernetzung der Einsatzkräfte sei. Die Bundesamt stelle unter anderem ein einheitliches Informationsmanagement durch das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern sicher. Die Ausstellung zeige, welche moderne, leistungsfähige Technik den Helfern im Vergleich zu den Anfängen des Bevölkerungsschutzes zur Verfügung stehe.
Unger weiter: "Der Mensch ist auch die Grundvoraussetzung für
einen Bevölkerungsschutz in der Qualität, wie wir ihn in
Deutschland haben. Ohne den Menschen als Basis des Ehrenamtes
wäre die Sicherheit auf dem derzeitigen Niveau nicht
realisierbar."
1,8 Millionen ehrenamtliche Helfer in Hilfsorganisationen,
Feuerwehren und Techniscm Hilfswerk (THW) seien das Rückgrat
des Bevölkerungsschutzes. Dieses bürgerschaftliche
Engagement sei der "Kitt" des Gemeinwesens.
Am 5. Dezember 2009, dem "Internationalen Tag des Ehrenamtes", werde das Innenministerium erstmals den Ehrenamtsförderpreis verleihen, der mit einem Preisgeld verbunden sei, so Unger. Der Preis diene dem Zweck, ehrenamtliches Engagement zu würdigen und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Am Ende seiner Rede überreichte Christoph Unger der Bundestagsvizepräsidentin Hasselfeldt ein Kurbelradio, das im Notfall ohne externe Stromquelle Nachrichten empfangen kann.
Musikalisch wurde die Vernissage vom Holzbläserquartett des
Bundespolizeiorchesters Berlin unter Leitung von Reinhard Schild
umrahmt.
In 15 Einzelthemen werden die Aufgaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und seiner Vorgängerbehörden präsentiert. Ungewöhnliche Exponate wie das Modell eines Zivilschutzhubschraubers, eine Gruppenzapfstelle zur Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser in Krisensituationen oder ein Einlagerungsbehälter für die Sicherungsverfilmung von Kultgurgut ergänzen die Ausstellungstafeln.
Die Ausstellung ist bis Dienstag, 28. April 2009, im
Paul-Löbe-Haus in Berlin-Mitte zu besichtigen, am Montag von 8
bis 16 Uhr, von Dienstag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und am
Freitag von 8 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.