Vorsitzende Merten überreichte Urkunden an 15 Bundeswehrangehörige
Der Verteidigungsausschuss hat am Mittwoch, dem 13. Mai 2009, 14 Soldaten und eine Soldatin der Bundeswehr geehrt, die sich in Auslandseinsätzen herausragende Verdienste erworben haben. Die Vorsitzende des Ausschusses, Ulrike Merten (SPD), dankte den Angehörigen von Heer, Luftwaffe und Marine, Streitkräftebasis und Sanitätsdienst für ihren Einsatz und ihre Leistung und überreichte eine Urkunde und ein Buchpräsent.
Merten sagte eingangs, die Bundeswehr habe sich von einer Armee
für Landesverteidigung zu einer Armee im Einsatz gewandelt.
Der Verteidigungsausschuss befasse sich in jeder Sitzung mit der
Lage in den Einsatzgebieten der Bundeswehr, unter anderem in
Afghanistan, auf dem Balkan, im Sudan und am Horn von Afrika.
Es gehöre zu den Errungenschaften, dass die Bundeswehr eine „Parlamentsarmee“ sei. Die Soldatinnen und Soldaten könnten sicher sein, dass der Deutsche Bundestag in jedem Einzelfall seine Zustimmung zum Einsatz gegeben habe.
„Vielen von Ihnen ist es wichtig, eine große und breite
Mehrheit im Parlament hinter sich zu haben“, betonte Merten.
Ebenso wichtig sei es, eine breite Mehrheit in der Gesellschaft
hinter sich zu haben. „Wir wissen, was Sie im Auslandseinsatz
leisten“, sagte die Vorsitzende weiter. Man verlasse sich
nicht auf Berichte der Bundeswehr, sondern die Abgeordneten
führten bei ihren Besuchen vor Orteintensive Gespräche
mit den Soldaten und versuchten, Verbesserungen zu erreichen.
„Der Schutz der Soldaten steht im Vordergrund“, unterstrich Merten, „auch wenn wir wissen, dass es einen hundertprozentigen Schutz niemals gibt.“ Manche zahlten dafür mit einer zerrütteten Familie, mit Verwundung oder dem höchsten Preis, dem eigenen Leben. „Dies verdient allerhöchste Anerkennung, von der Gesellschaft und vom Parlament“, betonte die Vorsitzende. Sie appellierte an die Nicht-Verteidigungspolitiker im Parlament, den Ausschuss dabei zu unterstützen, die Verdienste der Bundeswehr in die Gesellschaft zu tragen.
Merten würdigte die Verdienste jedes Einzelnen. So wurde ein
Soldat beispielsweise bei einem Selbstmordanschlag in Kundus
(Afghanistan) schwer verwundet, forderte Unterstützung an und
half bei der Versorgung der weiteren Verletzten. Ein anderer
übernahm die notfallmedizinische Versorgung der Opfer bei
einem Selbstmordanschlag, dem zwei deutsche Soldaten zum Opfer
fielen.
Ein weiterer der geehrten Soldaten war von Februar bis August 2008 als Beobachter der Vereinten Nationen im Rahmen der Mission UNMIS im Südsudan eingesetzt. Dabei waren neben dem dem Auftrag die klimatischen Bedingungen und Entbehrungen bei Unterkunft und Verpflegung, um die er sich selbst kümmern musste, nur einige der Herausforderungen, die er mit Zuverlässigkeit und Einsatzwillen meisterte.
2006 und 2007 war ein Zugführer im Objektschutz in der
nordafghanischen Stadt Mazar-e-Sharif eingesetzt. Neben seinem
persönlichen Beitrag zum Raumschutz und zur Sicherung des
Feldlagers engagierte er sich für die afghanische
Bevölkerung, etwa durch den Aufbau einer Dorfschule oder durch
das Verteilen von Kleidung, Schulheften, Spielsachen und
Wasser.
Im Namen der Geehrten dankte Fregattenkapitän Herbert Sperling für die Einladung und sagte, sie seien „stellvertretend für die Kameraden im Einsatz“. Sie hätten erfahren, welchen Stellenwert die Abgeordneten den Soldaten beimessen. Es sei wichtig zu wissen, dass „unsere Einsätze ein zentrales Thema der Politik sind und bleiben und nicht über die Zeit zu einem Randthema in der Öffentlichkeit werden“.
Geehrt wurden: vom Heer Oberfeldwebel Sven Emrich, Hauptfeldwebel
Matthias Hotzler und Oberleutnant Henrik Sinnig; von der Luftwaffe
Hauptmann Alexander Bühler, Hauptmann Uwe Baron von
Holtey-Schweitzer und Hauptmann Jürgen Plehnert; von der
Marine Obermaat Christian Grebenstein, Oberstabsbootsmann Bernd
Koch und Fregattenkapitän Herbert Sperling; von der
Streitkräftebasis Hauptfeldwebel Bernd Borkmann,
Hauptfeldwebel Hans-Jürgen Held und Major Gunnar Kozlowski und
vom Sanitätsdienst der Bundeswehr Hauptfeldwebel Elmar
Hetterich, Hauptfeldwebel Thomas Schantl und Stabsgefreiter Jasmin
Schröder.