Berlin: (hib/SAS) Die Zahl der Geburten
bei Frauen unter 18 Jahren ist in dem Zeitraum zwischen 1996 und
2003 von 4.766 auf 5.131 gewachsen. Weiter angestiegen ist in der
gleichen Zeitspanne auch die Anzahl der
Schwangerschaftsabbrüche bei Minderjährigen - von 4.724
auf 7.645 Abtreibungen. Als einen "leichten Anstieg" bewertet die
Bundesregierung indes die Entwicklung bei den
Teenagerschwangerschaften in ihrer Antwort (
15/4580) auf eine Kleine Anfrage der
CDU/CSU-Fraktion (
15/4441). Sie nehme die Situation sehr ernst,
halte sie aber nicht für besorgniserregend, heißt es
weiter. Auch im ersten Halbjahr 2004 sei mit 4.111
Schwangerschaftsabbrüchen bei Minderjährigen ein Anstieg
um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen
gewesen. Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge hätten
sich insgesamt 66.402 Frauen zu Abtreibungen entschieden, davon
seien 4.111 Frauen unter 18 gewesen. Eigenen Angaben zufolge liegen
der Bundesregierung keine gesicherten Erkenntnisse über die
Ursachen für die vermehrte Zahl von Teenagerschwangerschaften
vor. Sie verweist auf die Fachliteratur, in der dies insbesondere
mit den psychosozialen Voraussetzungen begründet wird, also
den sozio-ökonomischen Faktoren, dem Bildungsniveau und dem
Wissen über Art und Handhabung von Verhütungsmitteln.
Auch hätten Expertinnen- und Expertenbefragungen in
verschiedenen Bundesländern ergeben, dass vor allem Frauen,
die eingeschränkte Berufs- und Lebensperspektiven haben, sich
für das Austragen einer Schwangerschaft in jungen Jahren
entscheiden. Junge Frauen mit höherer Bildung und beruflicher
Perspektive brächen demgegenüber eine Schwangerschaft
eher ab. Defizite bei der Beratung minderjähriger Eltern
hätten einer Studie der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung zufolge vor allem junge Väter
beklagt. Sie forderten, das Beratungsangebot der Anlaufstellen
über rechtliche und wirtschaftliche Belange hinaus auch auf
die Bewältigung ihrer durch die neue Situation als Vater
entstandenen Ängste, Unsicherheiten und Probleme
auszudehnen.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
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