Berlin: (hib/ELR) Im Rahmen der Agenda
2010 will die Bundesregierung ihre Behindertenpolitik fortsetzen.
Die bisherigen Anstrengungen des Bundes, die Teilhabechancen
behinderter Menschen zu erhöhen, haben sich als erfolgreich
erwiesen, schreibt die Regierung in einer Unterrichtung (
15/4575) über die Lage behinderter
Bürgerinnen und Bürger. Wie es heißt, will sie in
Zukunft besonderes Augenmerk auf junge Menschen mit Behinderung
richten. Statistischen Angaben zufolge, auf die sich das
Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung beruft,
leben rund 6,6 Millionen schwer behinderte Menschen in Deutschland,
die zusammen einen Anteil von mehr als acht Prozent an der
Wohnbevölkerung bilden. Rund 106.200 der Schwerbehinderten
seien zwischen 18 und 25 Jahre alt. Im ausbildungsfähigen
Alter zwischen 15 und 18 Jahren befänden sich 40.471 schwer
behinderte Jugendliche. Erstmals, so das Bundesministerium für
Gesundheit und Soziale Sicherung, habe die Wirtschaft im
Ausbildungsjahr 2004 eine neu entwickelte betriebliche
Einstiegsqualifizierung mit Kammerzertifikat angeboten, die sich an
behinderte Jugendliche oder junge Erwachsene ohne Ausbildungsplatz
richtet. Die Maßnahme könne auf eine spätere
Berufsausbildung angerechnet werden. Die Bundesregierung gibt an,
das Projekt mit einem Sonderprogramm zu unterstützen. Es werde
mit 270 Millionen Euro gefördert. Der Bund erstatte demzufolge
bis zu 192 Euro im Monat für die Einstiegsqualifizierung und
übernehme einen pauschalierten monatlichen
Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 102 Euro. Die Bundesregierung
weist darauf hin, dass gemäß den vom Bundeskabinett
beschlossenen Eckpunkten des Sonderprogramms behinderte junge
Menschen angemessen zu berücksichtigen seien, soweit nicht
individuelle Förderbedarfe eine außerbetriebliche
Qualifizierung erforderten.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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