Berlin: (hib/BES) Für eine
stärkere Europäisierung und Internationalisierung des
deutschen Schulwesens sprechen sich die Fraktionen von SPD,
Bündnis 90/Die Grünen und FDP in einem gemeinsamen Antrag
(
15/4723) aus. Sie fordern einen intensiveren
Fremdsprachenunterricht und mehr Austauschprogramme für
Schüler. Bilinguale Partnerschulen nach dem
deutsch-französischen Vorbild sollen - so die Antragsteller -
auch auf andere, besonders mittel- und osteuropäische Staaten
ausgeweitet werden. Die Regierung solle außerdem Regelungen
bei Aufenthaltserlaubnissen für Schulbesuch schaffen, die im
Interesse einer zunehmenden internationalen Öffnung des
Schulsystems lägen. Ziel müsse es dabei sein, unter
bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen für die Erlangung des
Hochschulzugangs oder einer Berufsausbildung zu ermöglichen.
Solche Ausnahmeregelungen sollen laut Antrag staatliche oder
staatlich anerkannte Schulen mit internationaler Ausrichtung
betreffen. Auch Schulen, die ganz oder überwiegend nicht aus
öffentlichen Mitteln finanziert werden und Schüler auf
internationale Abschlüsse, Abschlüsse anderer Staaten
oder staatlich anerkannte Abschlüsse vorbereiten sowie
Internatsschulen mit Schülern verschiedener
Nationalitäten sollen nach Ansicht der Abgeordneten davon
profitieren. Darüber hinaus sollten die geforderten Ausnahmen
greifen, wenn eine Eigenfinanzierung der Ausbildungskosten
sichergestellt ist und es sich um Bürger von Staaten handelt,
mit denen keine Rückführungsschwierigkeiten bestehen,
heißt es weiter.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
Bernadette Schweda, Sabrina Sperlich, Siegfried F. Wolf