CDU/CSU mit knappem Vorsprung zur größten Fraktion
gewählt
Wahl zum 16. Deutschen Bundestag/Wahl zum 16.
Deutschen Bundestag - 19.09.2005
Berlin: (hib/VOM) Die CDU/CSU wird im 16.
Deutschen Bundestag aller Voraussicht nach die stärkste
Fraktion bilden. Dies geht aus dem vorläufigen amtlichen
Ergebnis der Bundestagswahl vom Sonntag hervor, das der
Bundeswahlleiter am frühen Montagmorgen veröffentlicht
hat. Bei einer Wahlbeteiligung von 77,7 Prozent (2002: 79,1
Prozent) haben die SPD 34,3 Prozent (2002: 38,5 Prozent), die CDU
27,8 Prozent (2002: 29,5 Prozent), die CSU 7,4 Prozent (2002: 9
Prozent), Bündnis 90/Die Grünen 8,1 Prozent (2002: 8,6
Prozent), die FDP 9,8 Prozent (2002: 7,4 Prozent) und die
Linkspartei.PDS 8,7 Prozent (2002: 4 Prozent) aller Zweitstimmen
erhalten. Auf die übrigen Parteien entfielen 3,8 Prozent
(2002: 3 Prozent). Der Anteil der ungültigen Zweitstimmen lag
bei 1,6 Prozent gegenüber 1,2 Prozent vor drei Jahren. Dieses
vorläufige Wahlergebnis enthält nur die Ergebnisse von
298 der 299 Wahlkreise. Nach dem im Wahlkreis 160 (Dresden I) die
Wahlkreisbewerberin der NPD am 7. September verstorben war, findet
dort am 2. Oktober eine Nachwahl statt. Aus diesem Grund sind nur
298 Wahlkreisbewerber als vorläufig gewählt in das
Ergebnis einbezogen worden. Der 16. Deutsche Bundestag wird aus
insgesamt 613 Abgeordneten bestehen, das sind zehn mehr als in der
vergangenen Wahlperiode. Diese Zahl setzt sich aus den 598
regulären Mandaten sowie 15 Überhangmandaten zusammen.
Überhangmandate gibt es, wenn die Zahl der gewonnenen
Direktmandate einer Partei in einem Bundesland die Zahl der Mandate
nach dem Zweitstimmenergebnis übersteigt. Nach dem
vorläufigen amtlichen Ergebnis erhalten CDU und CSU zusammen
225 Sitze gegenüber 248 in der vergangenen Wahlperiode. Die
CDU errang 179 Mandate (2002: 190), davon 105 direkt (2002: 82),
die CSU 46 Mandate (2002: 58), davon 44 direkt (2002: 43). Auf die
SPD-Fraktion entfallen 222 Sitze gegenüber 251 vor drei
Jahren. Sie konnte 145 Wahlkreise direkt gewinnen (2002: 171). Die
FDP wird 61 Abgeordnete stellen (2002: 47), hat allerdings wie 2002
keinen Wahlkreis direkt gewinnen können. Die Linkspartei.PDS
entsendet 54 Abgeordnete in das Parlament gegenüber zwei in
der vergangenen Wahlperiode. Sie gewann drei Ostberliner Wahlkreise
direkt (2002 waren es zwei gewesen). Bündnis 90/Die
Grünen erhalten 51 Sitze gegenüber 55 vor drei Jahren und
konnten mit Christian Ströbele einen Berliner Wahlkreis wie
schon vor drei Jahren direkt erringen. Neun der 15
Überhangmandate kommen der SPD zugute, davon vier in
Sachsen-Anhalt, drei in Brandenburg und je eines in Hamburg und im
Saarland. Sechs Überhangmandate gehen an die CDU/CSU, davon je
drei in Sachsen und in Baden-Württemberg. Nach Angaben des
Bundeswahlleiters liegen dem Ergebnis nur die Zweitstimmen
zugrunde, die in den 298 Wahlkreisen abgegeben wurden, in denen
gestern gewählt wurde. Die 598 Mandate wurden daher mit dem
vorläufigen Zweitstimmenergebnis aus diesen Wahlkreisen ohne
den Wahlkreis Dresden I verteilt. Das vorläufige Ergebnis
beinhaltet deshalb - ohne Berücksichtigung der
Überhangmandate - 298 Wahlkreismandate und 300 Listenmandate.
Wenn die Nachwahl im Wahlkreis Dresden I stattgefunden hat und dort
der Bewerber einer Partei erfolgreich ist, die in den neuen
Bundestag einzieht, wird dieses Wahlkreismandat von den
Listenmandaten dieser Partei im Freistaat Sachsen abgezogen, so der
Bundeswahlleiter. Im vorläufigen Wahlergebnis seien daher die
letzten noch zum Zuge gekommenen Listenplätze der Parteien in
Sachsen mit einer "besonderen Unsicherheit" behaftet. Dies
könne aber auch zu einem weiteren Überhangmandat in
diesem Bundesland führen. Zudem sei nicht
auszuschließen, dass sich durch das Ergebnis der Nachwahl am
2. Oktober im Wahlkreis Dresden I Auswirkungen auf die letzten noch
zum Zuge gekommenen Listenplätze in anderen Ländern
ergeben. Aufgeschlüsselt nach Bundesländern erreichten
die Parteien nach jetzigem Stand folgende Mandatszahlen: Die SPD
hat 9 Abgeordnete aus Schleswig-Holstein, jeweils 4 aus
Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland, jeweils 6 aus Hamburg und
Thüringen, 27 aus Niedersachsen, 2 aus Bremen, je 10 aus
Brandenburg und Sachsen-Anhalt, jeweils 8 aus Berlin und Sachsen,
54 aus Nordrhein-Westfalen, 16 aus Hessen, 11 aus Rheinland-Pfalz,
24 aus Bayern und 23 aus Baden-Württemberg. In der CDU/CSU
kommen 8 Abgeordnete aus Schleswig-Holstein, jeweils 4 aus
Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Brandenburg, 21 aus
Niedersachsen, 1 aus Bremen, jeweils 5 aus Sachsen-Anhalt,
Thüringen und Berlin, 47 aus Nordrhein-Westfalen, 13 aus
Sachsen, 15 aus Hessen, 12 aus Rheinland-Pfalz, 46 aus Bayern, 33
aus Baden-Württemberg und 2 aus dem Saarland. Die FDP
zählt 2 Abgeordnete aus Schleswig-Holstein, jeweils 1 aus
Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Brandenburg, Thüringen und
dem Saarland, 6 aus Niedersachsen, jeweils 2 aus Sachsen-Anhalt und
Berlin, 14 aus Nordrhein-Westfalen, 3 aus Sachsen, 5 aus Hessen, 4
aus Rheinland-Pfalz und jeweils 9 aus Bayern und
Baden-Württemberg. Die Linkspartei.PDS stellt 3 Abgeordnete
aus Mecklenburg-Vorpommern, jeweils 1 aus Schleswig-Holstein und
Hamburg, 3 aus Niedersachsen, jeweils 5 aus Brandenburg und
Sachsen-Anhalt, 4 aus Berlin, 7 aus Nordrhein-Westfalen, 8 aus
Sachsen, 2 aus Hessen, 5 aus Thüringen, jeweils 2 aus
Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie jeweils 3 aus Bayern und
Baden-Württemberg. Für Bündnis 90/Die Grünen
ziehen jeweils 2 Abgeordnete aus Schleswig-Holstein, Hamburg,
Rheinland-Pfalz und Sachsen, jeweils 1 aus Mecklenburg-Vorpommern,
Bremen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen, jeweils 5
aus Niedersachsen und Hessen, 3 aus Berlin, 10 aus
Nordrhein-Westfalen, 7 aus Bayern und 8 aus Baden-Württemberg
in den Bundestag ein.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
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