Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung
bewertet den im Juni 2004 geschlossenen "Nationalen Pakt für
Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland" als Erfolg.
Dies betont sie in ihrer Antwort (
16/137) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion
Die Linke (
16/67). Die Zusagen im Pakt seien im Verlauf
des Jahres deutlich übertroffen worden. Trotz schwieriger
Ausgangslage sei es erstmals seit fünf Jahren gelungen, die
Zahl der Ausbildungsverträge wieder zu steigern. Zum 30.
September dieses Jahres sei die Zahl der noch nicht vermittelten
Bewerber für Ausbildungsplätze niedriger gewesen als vor
einem Jahr. Die Paktpartner wirkten in gemeinsamen
"Nachvermittlungsaktionen" darauf hin, diese Zahl weiter zu senken
und allen ausbildungsfähigen und -willigen Jugendlichen ein
Angebot zu machen. In den ersten Wochen der
Nachvermittlungsaktionen von Kammern und Agenturen hätten bis
Oktober 17,4 Prozent der Ende September noch nicht vermittelten
Jugendlichen einen Ausbildungsplatz erhalten. Von den rund 368.000
Bewerbern des Ausbildungsjahrs 2004/05 hätten rund 220.000
eine ihren Wünschen entsprechende Ausbildung gefunden. Im
Oktober dieses Jahres seien rund 34.000 Bewerber noch nicht
vermittelt gewesen. Darunter habe es rund 18.000 so genannte
"Altbewerber" gegeben, deren Schulabschluss vor dem Ausbildungsjahr
2004/05 lag. Die Regierung teilt mit, dass der Anteil der
Jugendlichen, die sich direkt für eine Arbeitsstelle
interessiert hätten, von rund 64.000 im Ausbildungsjahr
2000/01 auf rund 82.500 im Jahr 2004/05 gestiegen sei. Dabei sei
der Anteil der Jugendlichen ohne Schulabschluss mit rund 4.800 fast
konstant geblieben, während sich der Anteil der Bewerber mit
Hauptschulabschluss und Mittlerer Reife um jeweils 14 Prozent
erhöht habe. Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammern
und Arbeitgeberverbände hätten im vergangenen Jahr 59.000
neue Ausbildungsplätze eingeworben, davon 2.750 im Handwerk
und 38.800 im Bereich der Industrie- und Handelskammern. 43.000
Betriebe hätten erstmals eine Ausbildung bereitgestellt.
Insgesamt sei die betriebliche Ausbildungsleistung 2004 um 1,3
Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert worden. Wie es weiter
heißt, sind bis Ende Oktober dieses Jahres bei den Industrie-
und Handelskammern rund 35.000 neue Ausbildungsplätze und im
Handwerk rund 20.000 Plätze geworben worden. Die Zahl der
betrieblichen Ausbildungsverträge habe damit zum 30. September
etwa auf dem Niveau des Vorjahres gelegen, während beim
Handwerk rund 1.800 Verträge weniger als im Vorjahr
gezählt worden seien. Ende September seien 40.900 Jugendliche
noch nicht vermittelt gewesen, 3.200 weniger als im Vorjahr.
Erfreulich sei, so die Regierung, dass der Anteil von
"Altbewerbern" aus früheren Schulentlassjahrgängen
rückläufig sei.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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