Berlin: (hib/VOM) Nach dem im Dezember
2004 von 32 europäischen Bildungsministerien beschlossenen
Einführung eines Europäischen Qualifikationsrahmens im
Bildungsbereich erkundigt sich die Fraktion Die Linke in einer
Kleine Anfrage (
16/304). Die EU-Kommission habe im vergangenen
Juli einen ersten Vorschlag über einen solchen
Qualifikationsrahmen vorgelegt. Dazu gebe es eine gemeinsame
Stellungnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
und der Kultusministerkonferenz, in der die im Kommissionsvorschlag
enthaltenden Elemente als geeignet angesehen werden. Die Fraktion
will wissen, wie die Regierung eine Ausrichtung des deutschen
Bildungssystems nach diesen "wesentlichen Elementen" anstrebt, wie
sie den Vorschlag der Kommission beurteilt, dass der
Europäische Qualifikationsrahmen keinen "unmittelbaren
Vergleich" von Qualifikationen darstellen soll und wie sie die
Gefahr einer zunehmenden Bürokratisierung im Bildungssystem
bewertet, wenn künftig alle Qualifikationen von einer Stelle
zertifiziert werden müssen. Schließlich soll die
Regierung zur Kritik der IG Metall Stellung nehmen, die das Ende
der "Beruflichkeit" befürchtet, da künftig nicht mehr ein
Beruf erlernt werde, sondern Lernscheine gesammelt und Bausteine
"nach Gusto und Geldbeutel" zusammengestellt würden.