Berlin: (hib/MPI) Die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen will die Heroinbehandlung
Schwerstabhängiger als Regelangebot in das Drogenhilfesystem
aufnehmen. In einem Antrag (
16/2075) fordert sie eine entsprechende
Änderung des Betäubungsmittel- und des
Betäubungsmittelverordnungsgesetzes. Zudem müsse die
Regierung darauf hinwirken, dass der Gemeinsame Bundesausschuss,
das zentrale Organ der Selbstverwaltung von Kassen, Ärzten und
Kliniken, "schnellstmöglich über die Aufnahme der
Heroinbehandlung als Kassenleistung berät und entscheidet".
Darüber hinaus soll sich die Regierung nach dem Willen der
Grünen dafür einsetzen, dass sich Länder und
Kommunen in angemessener Höhe am Unterhalt etwa der
Fachambulanzen beteiligen. Zur Begründung für ihren
Vorstoß verweisen die Abgeordneten auf die wissenschaftliche
Auswertung der deutschen Modellprojekte zur heroingestützten
Behandlung Opiatabhängiger. Demnach wurde bei den mit Heroin
behandelten Patienten in 80 Prozent der Fälle eine deutliche
gesundheitliche Verbesserung nachgewiesen, während dies bei
den mit Methadon behandelten Patienten bei 74 Prozent der
Betroffenen der Fall gewesen sei. Insgesamt habe die
Heroinbehandlung zu einer sozialen und gesundheitlichen
Stabilisierung der Schwerstabhängigen geführt, so die
Bündnisgrünen.