Berlin: (hib/WOL) Im ersten Quartal 2006
fanden über 40 rechtsextremistische Skinhead-Konzerte statt.
Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 53. Dies erklärt
die Bundesregierung in der Antwort (
16/2315) auf eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion (
16/2206). Geringere Zahlen habe es danach auch
bei den Liederabenden mit 10 gegenüber 15 im Vorjahr und bei
der Zahl der Besucher von Skinhead-Konzerten und Liederabenden
gegeben. Mit 6.400 Teilnehmern an Skinhead-Konzerten sank die
durchschnittliche Besucherzahl auf 140 Personen gegenüber
durchschnittlich 160 Besuchern im Vorjahreszeitraum. Bei den
Liederabenden mit 450 Besuchern ergebe sich ein Durchschnitt von 45
Personen gegenüber 75 im Vorjahr. Die Regierung erklärt,
eine vollständige und detaillierte Auflistung aller
Veranstaltungen in Bezug auf Orte, Datum, Musikgruppen und
Beteiligten oder Veranstalter könne nicht veröffentlicht
werden, da die rechtsextremistische Szene daraus
Rückschlüsse auf die Erkenntnisse der
Sicherheitsbehörden möglich wären. Laut Antwort
wurden im ersten Quartal vier Musikveranstaltungen aufgelöst
und weitere fünf Konzerte bereits im Vorfeld verboten. Bei
sechs Veranstaltungen seien insgesamt 1.000 Tonträger vor
einer Verbreitung sichergestellt worden. Entscheidend für die
Beurteilung rechtsextremistischer Musik sei dabei nicht der
bevorzugte Musikstil, sondern der textliche Inhalt der
Darbietungen, erklärt die Regierung.