Berlin: (hib/MVF) Mit der neuen
CSS-Technologie zur Abscheidung und Ablagerung von Kohlendioxid
(CO2) könnte Deutschland seine jährlichen
CO2-Ausstöße aus Kohlekraftwerken um 90 Prozent
verringern. Dies geht aus einer Antwort (
16/5059) auf eine Kleine Anfrage (
16/4968) der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen hervor. CSS mache es möglich, CO2 erst aus den
Abgasen von Kohlekraftwerken abzusondern und anschließend zu
lagern. Ab 2020 rechne man damit, die neue Technik anwenden zu
können, schreibt die Bundesregierung. Bezüglich der
Lagerung des CO2 macht die Bundesregierung Einschränkungen.
Eine Lagerung des CO2 auf dem Meeresgrund schließt die
Bundesregierung jedoch "prinzipiell" aus. Es kämen
hauptsächlich stillgelegte Gasfelder in Betracht. Dabei werde
eine dauerhafte Isolation des Treibhausgases unter der Erde
angestrebt, heißt es weiter. Gesundheitsrisiken für die
Bevölkerung wolle man durch ständige Beobachtung
weitestgehend vermeiden. Dagegen räumt die Regierung ein, dass
Grundwasserveränderungen sowie ein höherer CO2-Anteil in
der Luft in manchen Gebieten möglich seien. Doch vor allem das
Problem des Grundwassers sei "beherrschbar", so der Wortlaut des
Antwortschreibens. Die Fraktion fürchtet vor allem die
ökologischen Auswirkungen der CO2-Lagerung. In ihrer Anfrage
verwies sie auf Kritiker, welche von einem "Großexperiment
mit dem Ökosystem Erde und Meer" sprächen. Laut Antwort
der Bundesregierung ist es auch möglich, mit der neuen
Technologie alte Kohlekraftwerke nachzurüsten. Ob die Neuerung
Auswirkungen auf den Stormpreis hat, könne man nicht
vorhersagen. Überhaupt sei die Technik noch in der
Forschungsphase, sodass eine abschließende Bewertung durch
die Regierung zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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