Berlin: (hib/HIL) Lkw-, Bus- und
Taxifahrer sollen sich künftig auf "Erkrankungen mit
erhöhter Tagesschläfrigkeit" untersuchen lassen.
Betroffen von den so genannten Screening-Untersuchungen seien
Fahrer, die eine neue Fahrerlaubnis beantragten oder ihre
Fahrerlaubnis verlängern lassen wollten, heißt es in der
Antwort der Bundesregierung (
16/5344) auf eine Kleine Anfrage der
FDP-Fraktion (
16/5158). Die Zustimmung des Bundesrats
vorausgesetzt, könnte die Verordnung im Juni dieses Jahres in
Kraft treten. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für
Schlafforschung und Schlafmedizin litten mehr als zehn Prozent der
deutschen Bevölkerung unter behandlungsbedürftigen
Schlaf-Wach-Störungen, schreibt die Regierung. Dazu
zählten Insomnien (Ein- und Durchschlafstörungen mit
Auswirkungen auf das Befinden am Tage), Hypersomnien (erhöhtes
Schlafbedürfnis und übermäßige
Tagesschläfrigkeit) und Atem- und Bewegungsstörungen
während des Schlafens. Einer Studie des Robert-Koch-Instituts
zufolge gaben nach Aussage der Regierung acht Prozent der Frauen
und drei Prozent der Männer in Deutschland an, dass sie an
starker Schlaflosigkeit litten. Ein starkes,
übermäßiges Schlafbedürfnis haben demzufolge
9,1 Prozent der Frauen und 5,1 Prozent der Männer.
Berufsspezifische Angaben lägen nicht vor, heißt es
weiter. Es sei jedoch bekannt, dass Schichtarbeit, die bei Lkw-,
Bus- und Taxifahrern verbreitet sei, zu Schlafstörungen
führen könne; weitere Risikofaktoren seien ein
unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus und
Übergewicht.
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