Berlin: (hib/VOM) Die Supraleitung in der Energietechnik befindet sich nach Angaben der Bundesregierung derzeit noch in der Grundlagenforschung und der frühtechnologischen Entwicklung. Darauf verweist sie in ihrer Antwort ( 16/5787) auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen ( 16/5568). Die Abgeordneten hatten in ihrer Anfrage daran erinnert, dass die Supraleitertechnologie in vielen Bereichen zur Verringerung von Treibhausgasen und zu einer höheren Versorgungssicherheit beitragen könne. Mit ihr ließen sich Übertragungsverluste im Leitungsnetz minimieren und neu entwickelte Hochtemperatur-Supraleitungen seien aufgrund ihrer kompakten Bauweise für praktische Anwendungen zunehmend interessant geworden.
Laut Bundesregierung handelt es sich dabei nicht um eine Energietechnik im engeren Sinne. Supraleitende Materialien verfügten über ein großes Einsatzfeld bei energietechnischen Anwendungen, von den Übertragungskabeln über Strombegrenzer, Transformatoren und Motoren bis hin zu supraleitenden Energiespeichern. Die klassische Tieftemperatur-Supraleitung sei allerdings viel zu aufwendig und zu teuer, während sich die vielversprechende Hochtemperatur-Supraleitung auch nach "langjähriger und umfangreicher Förderung seitens der Bundesregierung" noch im Entwicklungsstadium befinde. Wichtige Fragen wie die Werkstoffentwicklung oder die kostengünstige Verfügbarkeit und Herstellung von Leitern seien nicht gelöst und würden zurzeit in Forschungsprogrammen untersucht. Die Entwicklung dieser Technologie werde vor allem in den Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Die Forschung solle ausgeweitet werden, weil die Technologie zur effizienten Energieumwandlung beitragen könne, heißt es weiter. Wirtschaftliche Interessen an einem industriellen Einsatz dieser Technologie seien ihr nicht bekannt, schreibt die Regierung. Eine aktive Marktunterstützung hält sie daher noch für verfrüht.
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