Berlin: (hib/VOM) Die Linke will
Hersteller und Importeure von Computern und Computerteilen
verpflichten, an den Geräten und ihren Verpackungen den
Energieverbrauch des Produkts für die Kunden sichtbar zu
machen. Dies verlangt die Fraktion in einem Antrag (
16/8374). Genannt werden sollten dabei der
tatsächliche Energiebedarf in verschiedenen
Betriebszuständen wie "Volllast", "einfache Anwendungen" sowie
"ruhender Desktop", der Energieverbrauch im Soft-off- und im
Standby-Modus. Eine leicht nachvollziehbare
Energieeffizienzklassifizierung sollte den Energieverbrauch im
Verhältnis zur Leistung des Computers angeben, schlägt
die Fraktion vor. Verbindlich regeln wollen die Abgeordneten auch,
dass Computer im ausgeschalteten Zustand keinen Strom mehr aus den
Netzen nehmen dürfen. Für den Standby-Modus sowie
für den Verbrauch im Leerlaufbetrieb sollten
Höchstverbrauchsgrenzen festgelegt und alle drei Jahre
erneuert werden. Um dies vorzubereiten, empfehlen die Abgeordneten
die Einrichtung einer Kommission, die sich aus Vertretern der
Verbraucherschutzverbände, der Computerhersteller, der
Umweltschutzverbände, der Wissenschaft sowie der
zuständigen Behörden zusammensetzt. Vom 1. Oktober 2010
sollten Computer und Computerteile nur noch mit einem
Energieverbrauchslabel verkauft werden dürfen, lautet eine
weitere Forderung. Die Regierung solle sich in Brüssel
dafür einsetzen, dass eine solche Kennzeichnungspflicht in
ganz Europa verbindlich eingeführt wird. Zur Begründung
verweisen die Abgeordneten darauf, dass verbindliche und
nachvollziehbare Angaben zum Energieverbrauch von Computern fehlen.
Abgesehen von wenigen Ausnahmen würden technische und
ökonomisch erschließbare Potenziale zur Steigerung der
Energieeffizienz nicht ausgeschöpft.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sandra Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Annette Sach,
Bernadette Schweda, Alexander Weinlein, Siegfried F. Wolf