Berlin: (hib/MPI) Mit dem Thema Schönheitsoperationen wird sich der Ausschuss für Gesundheit am Mittwoch, den 23. April, beschäftigen. Grundlage der öffentlichen Anhörung, die von 13.30 bis 15.30 Uhr im SPD-Fraktionssaal 3 S001 im Reichstagsgebäude stattfinden soll, ist ein Antrag der Koalitionsfraktionen ( 16/6779). Geplant ist darin, Verbraucher besser vor Missbräuchen bei Schönheitsoperationen zu schützen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, berufsrechtliche und sonstige Möglichkeiten von Verboten von nicht medizinisch indizierten Schönheitsoperationen an Minderjährigen zu prüfen. Zudem appellieren Union und SPD an die Länder, sich dafür einzusetzen, dass ihre Überwachungsbehörden für die Berufsausübung verstärkt darauf achten, dass nur entsprechend qualifizierte Personen schönheitschirurgische Eingriffe vornehmen.
Von der ärztlichen Selbstverwaltung verlangen die Koalitionsfraktionen, einen Kriterienkatalog als Wegweiser für Patienten zu erarbeiten. Dieser solle Interessenten an Schönheitsoperationen dabei unterstützen, eine Qualitätsauswahl unter den Anbietern zu treffen. Ein solcher Wegweiser könne dazu beitragen, zumindest unerwünschte Folgekomplikationen solcher Operationen zu minimieren, heißt es. In der Vorlage wird darauf verwiesen, dass laut Schätzungen jährlich mehr als eine Million Menschen Schönheitsoperationen an sich vornehmen lassen, Tendenz steigend. Angesichts dieser Zahlen sei es "zunehmend problematisch, dass die Schönheitschirurgie zum Teil ohne entsprechende Weiterbildung betrieben wird", schreibt die Koalition. Zurzeit könnten Ärzte ohne Zusatzqualifikation schönheitschirurgische Eingriffe machen. Für Patienten bestehe deshalb die Gefahr, an nicht ausreichend qualifizierte oder erfahrene Ärzte zu geraten.
Zu der Anhörung sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der PatientInnenstellen (BAGP), die Bundesärztekammer und die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) geladen. Als Einzelsachverständige sollen unter anderen Albrecht Krause-Bergmann, leitender Arzt für die Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie der Fachklinik Hornheide, und der Hamburger Medizinrechtsexperte Matthias Teichner gehört werden. Für die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) spricht deren Präsident, Professor Christian J. Gabka.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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