Berlin: (hib/HIL) Eine neue Form des "historisch-kritischen Umgangs" mit der deutschen NS-Vergangenheit fordert Die Linke. "Mit dem langsamen Abtreten der unmittelbaren Erlebnisgeneration entsteht auf der Seite der authentischen Erinnerungstradierung durch die Opfer des Faschismus eine Lücke, auf die es konzeptionell zu reagieren gilt", schreiben die Abgeordneten in einem Antrag ( 16/8880), der am Donnerstag in erster Lesung im Bundestag beraten wird. Die Vermittlung der Erinnerungen an den deutschen Faschismus an nachwachsende Generationen steht aus Sicht der Linken deshalb vor enormen Herausforderungen.
Die Fraktion fordert unter anderem, das Thema "Vermittlung des Wissens zur NS-Zeit" zu einem Schwerpunkt in der Bildungsforschung zu machen, einen nationalen Bildungsgipfel zur Frage der zukünftigen Vermittlungsarbeit im Bereich der NS-Erinnerungen und einen ständigen nationalen wie internationalen Erfahrungsaustausch zum Thema "Holocausteducation". Des Weiteren müssen nach Meinung der Linken die NS-Gedenkstätten institutionell wie finanziell so ausgestattet werden, "dass eine angemessene und am realen Bedarf orientierte pädagogische Betreuung der Besucher jederzeit möglich ist". In Zusammenarbeit mit den Bundesländern und dem Bundestag soll die Bundesregierung außerdem bis zum Ende der Legislaturperiode Vorschläge für ein Gesamtkonzept der zukünftigen Vermittlungsarbeit der NS-Erinnerung vorlegen.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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