Berlin: (hib/MIK) Tierfette und -mehle sollen weiterhin nicht für die Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden dürfen. Dies fordert die Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen in einem Antrag ( 16/9098). Deshalb soll die Bundesregierung weiterhin das strikte Fütterungsverbot für Tierfette und -mehle beibehalten, da es weder notwendig noch europarechtlich zwingend sei, Tierfette in die Futtermittelkette einzuspeisen. Die Regierung soll sich auch auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass die Verfütterung von Tiermehl an alle Nutztiere verboten bleibt und sich alternativ für die energetische Nutzung von Tierfetten in sicheren Verwertungseinrichtungen stark machen. Weiter fordern die Abgeordneten die Bundesregierung auf, unverzüglich die Forschungsergebnisse zu BSE an Menschen und Tieren und entsprechende Creuzfeldt-Jakob-Erkrankungen an Menschen vorzulegen und sich für die Beendigung der Massentierhaltung national, europaweit und international einzusetzen.
Die Fraktion begründet ihren Antrag damit, dass seit dem Jahr 2000 mehr als 400 Fälle von BSE bei Rindern in Deutschland festgestellt worden seien. Zudem seien bis zum Jahr 2006 allein in Großbritannien 156 Menschen an der durch BSE ausgelösten Creuzfeld-Jakob-Krankheit gestorben. Da die Ursachen dieser tödlichen Krankheit bis heute noch nicht vollständig geklärt seien, müssten allein aus Vorsorgegesichtspunkten alle Risiken ausgeschaltet werden. Deshalb dürften auch die wirtschaftlichen Interessen der Futtermittelindustrie unter keinen Umständen dazu führen, Tierfette wieder zuzulassen, um die Kosten für Futtermittel in der industriellen, nicht artgerechten Massentierhaltung zu drücken, so Bündnis 90/Die Grünen.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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