Positive Finanzentwicklung bei der Bundesagentur für
Arbeit
Haushaltsausschuss - 19.06.2008
Berlin: (hib/MIK) "Die Finanzen der
Bundesagentur für Arbeit (BA) stellen sich in diesem Jahr
bisher günstig dar." Dies erklärte der
Vorstandsvorsitzende der BA, Frank J. Weise, am Mittwochabend im
Haushaltsausschuss. So würden bis April dieses Jahres die
Einnahmen die Ausgaben zwar um 2,6 Milliarden Euro unterschreiten.
Da aber für diesen Zeitraum ursprünglich ein Defizit von
4,5 Milliarden Euro prognostiziert worden war, sei eine
Verbesserung des Saldos um 1,9 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die
Allgemeine Rücklage betrug laut Weise Ende April 14,1
Milliarden Euro nach 14,3 Milliarden Euro Ende März, die
Versorgungsrücklage beliefe sich auf 2,1 Milliarden Euro.
Während die Einnahmen weitgehend im Plan lägen, seien die
Ausgaben in allen Bereichen geringer. So seien zum Beispiel 1,3
Milliarden Euro weniger Arbeitslosengeld erforderlich. Bis 2012
rechnet Weise damit, dass die Arbeitslosigkeit weiter abgebaut wird
- allerdings werde die Tendenz schwächer. Die Sprecher der
Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD wiesen darauf hin, dass die
Rücklagen bis zu 20 Milliarden Euro betragen würden. "Ich
freue mich, solche Probleme zu haben", sagte der Unionssprecher. Er
sprach sich dafür aus, lieber die Beiträge für die
Arbeitslosenversicherung zu senken als neue arbeitsmarktpolitische
Programme zu starten. Die SPD-Fraktion sieht in der insgesamt
positiven Etatentwicklung allerdings auch Risiken. Die
Fraktionssprecherin wies darauf hin, dass die Grundannahmen sich
schnell verändern könnten. Sie forderte, dass etwas getan
werden müsse für Menschen ohne Schulabschluss. Die
FDP-Fraktion hielt eine Beitragssenkung der
Arbeitslosenversicherung auf drei Prozent für vertretbar und
die Linksfraktion forderte, dass Menschen, die in
"arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen" beschäftigt seien,
wieder in der Arbeitslosenstatistik geführt werden sollten.
Bündnis 90 /Die Grünen setzte sich dafür ein, dass
eine Absenkung der Lohnnebenkosten "klüger" organisiert werden
sollte - also nicht alle Arbeitnehmer gleichmäßig davon
profitieren sollten.
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(ab 01.04.2008 )
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