Berlin: (hib/HAU) Der Sportausschuss unterstützt die Bewerbung Münchens zur Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018. In seiner Sitzung am Mittwochnachmittag votierte der Ausschuss mehrheitlich für einen von den Koalitionsfraktionen und der FDP-Fraktion eingebrachten Antrag ( 16/13481), der die Bundesregierung auffordert, weiterhin die Olympiabewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 zu fördern und zu unterstützen. Linksfraktion und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen enthielten sich bei der Abstimmung. Am Donnerstag entscheidet der Bundestag abschließend über die Vorlage.
Aus Sicht der Koalition ist es Aufgabe der Politik, zu beobachten, wie die Bewerbung anläuft und wofür dabei Steuergelder ausgegeben werden. Der Münchner Bewerbungsgesellschaft obliege es hingegen ein "erfolgversprechendes Konzept" vorzulegen. Die SPD äußerte Kritik am Umgang von Teilen der Medien mit der Bewerbung. Die darin zu lesende Einschätzung, Politiker seien im Olympiarausch, sei nicht nachvollziehbar und schade der Bewerbung. Auch die FDP-Fraktion sieht sich nicht ein einem "Olympiarausch". Um aber gegen Kandidaten wie etwa das koreanische Pjöngjang bestehen zu können, dürfe "die Bewerbung nicht wackeln", forderte der FDP-Vertreter. Angesichts dessen sei es "schade, dass nicht das ganze Haus hinter dem Antrag steht". Hätte man einen "Schulterschluss" gewünscht, hätte die Linksfraktion eingebunden werden müssen, kritisierte deren Vertreterin. "Bei einem nationalen Anliegen darf Die Linke nicht außen vor gelassen werden", sagte sie. Der vorgelegte Antrag hätte nach Ansicht der Fraktion konkreter sein können. Die Linke sei nicht gegen die Bewerbung - werde sie jedoch "kritisch begleiten".
Von einem "lieblosen Antrag" sprach die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Im Wesentlichen hätten die Antragsteller die Vorlage zu der Bewerbung Leipzigs aus dem Jahr 2003 "reproduziert". Dabei müsse vielmehr die Frage gestellt werden, warum die Leipziger Bewerbung gescheitert ist. Die Fraktion kritisierte auch, dass es bisher kein ökologisches Grundkonzept für den ohnehin schon stark belasteten Alpenraum gebe. Zudem forderte der Grünen-Vertreter, sich bei der Bewerbung nicht vollständig dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu unterwerfen. Das IOC lege keinen Wert auf Nachhaltigkeit, trotz gegenteiliger Aussagen. Die Entscheidung für Sotschi und gegen Salzburg als Ausrichter der Winterspiele 2014 habe dies deutlich gezeigt.
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