Pressemeldung -
18.01.2006 Parlamentarisches Kontrollgremium hat
BND-Mitarbeiter angehört
Der Vorsitzende des Parlamentarischen
Kontrollgremiums, Dr. Norbert Röttgen, MdB, teilt
mit:
Das Parlamentarische Kontrollgremium hat einstimmig den folgenden
Beschluss gefasst:
Das Parlamentarische Kontrollgremium des Deutschen Bundestages hat
in seiner heutigen Sitzung die beiden BND-Mitarbeiter
angehört, die nach Ausbruch des Irak-Krieges in Bagdad zum
Zweck der eigenständigen Lagebeurteilung für die
Bundesregierung verblieben waren.
Die BND-Mitarbeiter haben dem Kontrollgremium ausführlich
berichtet
- zu den Einzelheiten ihres Auftrags in Bagdad,
- zu ihren tatsächlichen Aktivitäten im Irak,
- zum Umfang ihrer Berichterstattung an die BND-Zentrale in Pullach
und
- zu ihren konkreten Kommunikationsverbindungen.
Die Mitarbeiter haben glaubhaft bekundet, in keiner Weise - weder
bei Vorbereitung noch bei Planung oder Durchführung - an der
Bombardierung des Restaurants im Stadtteil Mansur am 7. April 2003
mitgewirkt zu haben.
Sie haben zudem berichtet, dass zu keinem Zeitpunkt direkte
Kontakte zwischen ihnen und Vertretern der Vereinigten Staaten bis
zum Eintreffen der Streitkräfte in Bagdad bestanden
haben.
Weitere Mitarbeiter des BND haben bekundet, dass es eine klare und
eindeutige Auftrags- und Weisungslage gab, keine Unterstützung
für operative Kampfhandlungen zu leisten.
Die Bundesregierung hat dargelegt, dass diese Auftrags- und
Weisungslage im tatsächlichen Vollzug auch eingehalten worden
ist.
Das Kontrollgremium wird diese Darlegungen der Bundesregierung
unter anderem durch Akteneinsicht und erforderlichenfalls durch
Beauftragung eines militärischen Sachverständigen
überprüfen.