Stellungnahme der Vorsitzenden des Tourismusausschusses: Eigentor Heye
Zu den Äußerungen des ehemaligen Regierungssprechers Uwe-Karsten Heye zu möglichen ausländerfeindlichen Übergriffen auf dunkelhäutige WM-Touristen erklärt die Vorsitzende des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages, Marlene Mortler (CDU/CSU):
Eins ist klar, in einer Disziplin sind wir Deutsche wirklich Weltmeister: Im Eigentore schießen. Keine andere Nation schafft es, solch ein großartiges und emotionales Ereignis wie die Fußball-WM kurz vor dem Anpfiff mit Negativschlagzeilen zu belegen. Erst wird die Sicherheit unserer WM-Stadien öffentlich bezweifelt, dann platzt die Eröffnungsfeier in Berlin, schließlich haben Sponsoren Angst, ihre Tickets an Geschäftsfreunde zu verschenken, und jetzt „empfiehlt“ ein ehemaliger Regierungssprecher im Rundfunk Deutschland als ausländerfeindliches Land.
Natürlich sind fremdenfeindliche und rechtsradikale Aktionen – die ich auf Schärfste kritisiere – nicht zu leugnen, doch Deutschland ist bei weitem kein Land, in dem ausländische Besucher vor rechtsextremistischen Übergriffen Angst haben müssen. Deutschland wird weiterhin ein offenes und gastfreundliches Land für alle bleiben. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, deren Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ nicht nur eine Phrase bleiben wird. Der rote Teppich ist ausgerollt. Gastfreundschaft und Herzlichkeit werden die Besucher während der WM beeindrucken, dessen bin ich mir sicher.
Dem Gastgewerbe, das sich durch Toleranz und weltoffene Mitarbeiter auszeichnet, kommt darüber hinaus die besondere Rolle zu, Deutschland in einem positiven Licht darzustellen. Um sich auf die Eigenheiten und Gepflogenheiten aller 32 an der WM teilnehmenden Nationen vorzubereiten, sind rund 1 000 Schulungsbücher „Album der Gastfreundschaft“ an touristische Unternehmen der Hotellerie und Gastronomie ausgeliefert worden. Das Gastgewerbe wird alles tun, den ausländischen Gästen das Gefühl zu geben, willkommen zu sein.