Eine Delegation des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist zu Gesprächen über die norwegischen Projekte zur Abscheidung und Speicherung des bei der Energie- und Wärmegewinnung in Kraftwerken anfallenden Kohlendioxids (Carbon Capture and Storage - CCS) nach Norwegen abgereist. Vom 23. bis 27. Februar 2009 werden sich die Abgeordneten Ingbert Liebing (CDU/CSU), Ulrich Petzold (CDU/CSU), Gerd Bollmann (SPD) und Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) bei Regierungs- und Wirtschaftsvertretern sowie Wissenschaftlern über die verschiedene Aspekte der CCS-Problematik informieren.
CCS wird derzeit als eine der erfolgversprechendsten Möglichkeiten gesehen, fossile Energieträger klimafreundlicher einzusetzen und beim schrittweisen Ausbau Erneuerbarer Energien die Energiesicherheit zu gewährleisten. Das Königreich Norwegen ist auf dem Feld der CCS-Forschung und Entwicklung weltweit führend. Die ersten Anlagen zur Verflüssigung von Kohlendioxid und Verbringung in unterirdische Erdformationen sind seit einigen Jahren in Betrieb. Mit der staatlich wie privat mit hohen Summen geförderten Erforschung und dem weiteren Ausbau der Technologie verfolgt Norwegen das ambitionierte Ziel, im Jahr 2030 „kohlendioxidneutral“ zu werden. Im Rahmen von Kooperationsprojekten sind auch deutsche Energieversorger und Unternehmen an CCS-Vorhaben in Norwegen beteiligt.
In Oslo stehen Gespräche mit Vertretern des Öl- und Energieministeriums, mit Abgeordneten des Storting sowie die Teilnahme an einem Seminar der Deutsch-Norwegischen Handelskammer zur CCS-Problematik auf dem Programm. In Trondheim und Stavanger werden sich die Abgeordneten bei verschiedenen Institutionen wie SINTEF (CCS-Forschungszentrum) und ENOVA (Norwegische Agentur für Erneuerbare Energien) über die Details des norwegischen CCS-Programms informieren und das Gasverteilungszentrum GASSCO besichtigen.