Großbritannien will raus. Die britischen Truppen könnten in einigen Monaten abziehen - aus dem Süden des Iraks ab nach Hause. Allerdings: Glaubt man dem "National Geographic", kann man nur hoffen, dass sich die Soldaten auf ihrem Rückzug nicht auf der arabischen Halbinsel verlaufen. Sollten ihre Bildungslücken ähnlich groß sein wie die ihrer Kinder, sähe es jedenfalls mau aus für die Militärs. Neueste Umfragen des Magazins belegen nämlich, dass schon die kleinen Inselbewohner nicht wissen, wo Großbritannien liegt. Eine Landkarte vor der Nase konnten 20 Prozent von rund 3.000 befragten englischen Schülern die eigene Insel nicht finden. Erst recht wussten die meisten nicht, wo denn vielleicht gerade ihr Papa seinen Sold verdient: 86 Prozent der 6- bis 14-Jährigen runzelten bei der Frage nach der Lage des Iraks nur die Stirn.
Wollte man nun von den Kleinen auf ihre Erziehungsberechtigten schließen, müsste man aufpassen, dass sie auch gut zu Hause ankommen. Was, wenn sie auf dem Weg gen Heimat plötzlich hilflos durchs Zweistromland irren? Die Stirn gefaltet über die ach so bunte Landkarte gebeugt, würden sie auf ihrer Heimreise Berber, Nomaden - wenn sie die falsche Richtung eingeschlagen haben sogar Inuit an der Arktis - um Orientierung bitten müssen: "Können Sie uns bitte den Weg weisen vom Morgen- ins Abendland, zurück auf unsere Insel?" Der einzige Trost in dieser geographischen Bildungswüste: Früher wurden bei derlei ambitionierten Ausflügen hin und wieder ganze Kontinente entdeckt. Wer jetzt hämisch auf die vermeintlich geografisch ahnungslosen Briten schaut, muss Überraschendes feststellen: Der englische Nachwuchs mag zwar etwas lernfaul sein, dafür ist er umso glücklicher.
Während wir Deutschen in einem fort jammern und die nun auch medial entdeckte Unterschicht von Tag zu Tag um gefühlte anderthalb Millionen wächst, lernen kleine Briten schon in der Schule das Glücklichsein - dies allerdings offenbar lange, bevor ihnen das Lesen einer Landkarte beigebracht wird. "Well being" heißt das neue Schulfach, dass bereits in einigen Colleges angeboten wird und bald auch an allen öffentlichen Schulen Englands ultimative Happiness verbreiten soll. Aufgepaßt Kultusministerkonferenz: Damit ließe sich sicherlich der Pisa-Schock in Deutschland überwinden.