Nach der letzten Eiszeit bewohnten verschiedene Wildpferdarten die Steppen und offenen Wälder von Spanien bis zur Mongolei. Vor etwa 5.000 Jahren begannen Steinzeitjäger, Pferde zu domestizieren; die zunehmende Bewaldung in Deutschland vor 2.000 bis 3.000 Jahren verschlechterte die Lebensbedingungen der Wildpferde. Wann sie in Deutschland ausgestorben sind, ist nicht genau festzustellen. Zuchtprogramme gibt es unter anderem im Münchner Tierpark Hellabrunn mit einem Auswilderungsprojekt im Nationalpark Altyn Emel in Kasachstan.
Noch im Mittelalter waren Braunbären auf dem gesamten europäischen Festland einschließlich des Mittelmeerraums und den britischen Inseln verbreitet. Wegen massiver Bejagung und immer kleinerer Lebensräume ist der Braunbär in Deutschland ausgestorben. Der letzte deutsche Bär wurde 1835 in den Bayerischen Alpen erschossen. Im Mai 2006 allerdings wanderte der Bär "Bruno" aus Italien über die Grenze nach Deutschland, wurde aber wegen seiner "Verhaltensauffälligkeit" im Juni 2006 erschossen.
Der Lachs ist seit Jahrtausenden in unseren Breiten heimisch gewesen. Um 1900 hatte der Lachs wegen seines starken Vorkommens noch eine große fischereiwirtschaftliche Bedeutung. Damals wurden bis zu 85.000 Tonnen Lachs pro Jahr im Rhein gefangen. Noch vor 100 Jahren gab es hunderttausende Lachse im Rhein; um 1950 war er jedoch ausgestorben. Unüberwindbare Stauwehre und die Wasserverschmutzung waren die Hauptgründe. 1987 beschlossen die Rhein-Anrainerstaaten, den Lachs wieder einzubürgern. Das Programm "Lachs 2000" bewirkte, dass seit 1990 wieder mehr als 2.400 erwachsene Lachse in den Rhein zurückgekehrt sind.
Ursprünglich kamen in deutschen Gewässern vier Störarten vor: In der Donau waren der Beluga und der Sterlet verbreitet. Der Europäische oder baltische Stör lebte in allen großen Flüssen, die in Nord- oder Ostsee mündeten. In der Nordsee steht der Europäische Stör kurz vor dem Aussterben. Für Deutschland gilt der Europäische Stör seit Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgestorben. Seit 1996 unterstützen das Bundesumwelt- und das Bundesforschungsministerium Wiederansiedelungsprojekte.
Das Aussterben der Wisente begann im 8. Jahrhundert; in Brandenburg hielt sich das Wisent bis ins 15. Jahrhundert. In Gefangenschaft überlebten in Sachsen noch bis 1793 die letzten Exemplare. Anfang des 20. Jahrhunderts starben dann auch die letzten beiden wilden Populationen in Polen und im Westkaukasus aus. 1952 wurden die ersten Wisente in Polen ausgewildert. Heute leben wieder Herden in der Ukraine, Litauen und Russland.