Außenministerin Hillary Clinton hat als erste ranghohe Vertreterin der US-Regierung seit über 20 Jahren das Europäische Parlament in Brüssel besucht. Bei einem Treffen mit Jugendlichen rief sie Europa zu einem gemeinsamen Kraftakt zur Überwindung der Wirtschaftskrise auf. "Das ist einer der Momente in der Geschichte, in denen wir gar keine Wahl haben: Wir müssen zusammen kommen und unsere besten Köpfe einsetzen", sagte Clinton. Zuletzt hatte das EU-Parlament 1985 den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan empfangen.
Clinton beantwortete bei der rund einstündigen Diskussion mit 400 jungen Europäern verschiedene Fragen unter anderem zum Terrorismus und dem Nahostkonflikt. Sie bekäftigte dabei auch das Engagement der US-Regierung für den Klimaschutz: Diesen wegen der Wirtschaftskrise zu vernachlässigen, "wäre ein Fehler", betonte sie.
EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU) erinnerte Clinton an den "großen Vertrauensvorschuss", der ihr und Präsident Barack Obama entgegengebracht werde und machte deutlich: "Wir wollen mit Ihnen die zentralen Herausforderungen unserer Zeit meistern."