"Wo zum Teufel steckt Osama bin Laden?" Diese Frage stellt sich George W. Bush wahrscheinlich noch immer. Morgan Spurlock hat die Frage aufgegriffen und sich auf die Suche nach dem Terroristen gemacht. Bereits der Buchtitel lässt erahnen, dass der mehrfach ausgezeichnete Schrifsteller, Produzent und Regisseur sich an einer ironischen Brechung des ernsten Themas Terrorismus versucht. Michael Moore und sein "Fahrenheit 9/11" lässt grüßen. Und eigentlich ist seine Suche auch eher ein Vehikel, um sich der Welt des gewaltbereiten Islamismus zu nähern und Erklärungen zu finden.
So nimmt Spurlock seine Leser mit auf eine Reportagereise: nach Saudi-Arabien, Jordanien, Frankreich, Großbritannien, nach Israel, Afghanistan und Pakistan. Dort interviewt er westliche Terrorexperten und islamistische Fundamentalisten - und den einfachen Mann auf der Straße. Garniert wird dies mit einer Unmenge harter Fakten. Herausgekommen ist eigentlich ein gutes Buch. Sein Problem ist die Länge. Nach dem gelungenen Auftaktkapitel über die Terror-Hysterie in den USA ermüdet der ironische Erzählstil auf 400 Seiten zunehmend.
Morgan Spurlock:
Wo zum Teufel steckt Osama bin Laden?!
Riemann Verlag, München 2009; 414 S., 17 ¤