Aus Gründen des Umweltschutzes ist er kaum noch zu sehen. Der Heizstrahler, auch Terrassen- oder Heizpilz genannt, ist von einer umweltorientierten Öffentlichkeit längst in die Kategorie der Giftpilze eingeordnet worden. Aus dem Stadtbild Berlins, wo sie zur Hebung eines mediterran-toskanischen Lebensgefühls vor zwei Jahren zu einer überraschenden Blüte kamen, sind die Pilze wieder verschwunden. Immerhin heizen die über zwei Meter langen Pilze nicht nur den unter ihnen sitzenden Gästen, sondern auch der Umwelt ein: "Bei mittlerer Leistung verursachen diese Energiefresser 3,5 Kilogramm Kohlendioxid pro Stunde und 2.000 Kilogramm pro Jahr", ist in einer Pressemitteilung der Berliner Grünen zu lesen. Das sei so viel, wie ein durchschnittliches Auto mit einer Jahresfahrleistung von 12.000 Kilometern ausstoße. Bei 5.000 Heizpilzen in der Stadt bedeute dies 10.000 zusätzliche Tonnen Kohlendioxid für den Klimawandel. Der Klimakiller war damit ausgemacht und verschwand aus dem Stadtbild.
Aber nicht vollständig. Bei den Koalitionsverhandlungen von Union und FPD erlebte der Giftpilz eine neue Blüte und wurde sogar zu einer Art Fernsehstar. Während Kanzlerin Angela Merkel, FDP-Chef Guido Westerwelle und die Spitzen der Koalition in der gut geheizten nordrhein-westfälischen Landesvertretung auch über Klimaschutz redeten und beschlossen, "unser Ziel ist es, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen", wurden vor der Tür für die Wartenden Heizpilze angefeuert. Und auch die ZDF-Kommentatoren Peter Hahne und Peter Frey fanden nichts dabei, sich tagelang vor dem Klimakiller ins Wohnzimmer zu bringen. Union und Liberale hätten ihren Koalitionsvertrag gleich in die Tat umsetzen und Decken an die Frierenden austeilen können. Das wäre ein cooler Beitrag zum Klimaschutz gewesen.