Zahlreiche, meist langgediente Abgeordnete nehmen Abschied vom
Bundestag, weil sie aus freien Stücken für die Wahl am
27. September nicht mehr kandidieren. So können Willy Wimmer
(CDU) aus dem rheinischen Neuss oder Lothar Ibrügger (SPD) aus
dem westfälischen Minden auf 33 Jahre
Parlamentszugehörigkeit zurückblicken. In loser Folge
stellen wir 20 Abgeordnete vor, die einen ganz persönlichen
Blick zurück und auch nach vorne werfen.
Dr. Michael Bürsch: "Wechsel auf die andere Seite"
17.07.2009: Von einer Absicht, in den Ruhestand
zu gehen, gibt es bei Dr. Michael Bürsch (SPD) keine Spur:
"Ich setze meine Arbeit der letzten zehn Jahre im Grunde an anderer
Stelle fort".
17.07.2009: "Mitglied im ersten gesamtdeutschen
Parlament", das sei das Schönste, was man sich vorstellen
könne als Bundestagsabgeordneter, resümiert Horst
Friedrich (FDP) seine fünf aktiv miterlebten
Legislaturperioden.
Kurt J. Rossmanith: "Zunächst durchaus
geliebäugelt"
07.08.2009: "Ja", sagt Kurt J. Rossmanith, "ja,
es geht mir sehr gut." Ja, natürlich habe er von Fällen
gehört, wo die Frau gesagt hat, "ich hab‘ dir jetzt zig
Jahre den Rücken frei gehalten".
18.08.2009: Die Großtier-Veterinärin
Susanne Jaffke-Witt kam 1990 als Kandidatin der ersten demokratisch
gewählten Volkskammer der DDR in die Politik und in den
Bundestag.
Renate Schmidt: "Kennen wir uns nicht aus Kassel?"
13.08.2009: Eigentlich wollte sie schon 2003
aufhören - die Partei war vorgewarnt. Doch dann kandidierte
Renate Schmidt (SPD) im Jahr 2005 wieder für den Deutschen
Bundestag.
24.08.2009: Es gehe ihm deshalb so gut,
erklärt Walter Riester (SPD), Arbeits- und Sozialminister der
Ära Schröder, "weil ich absehbar die verpflichtende
Verantwortung des Deutschen Bundestages ablegen kann".
26.08.2009: Grietje Staffelt ist erst 34 Jahre
alt, aber schon eine erfahrene Parlamentarierin. Mehr als neun
Jahre durchlebte sie die Höhen und Tiefen des
Politikerinnenalltags.
Friedrich Merz: "Nicht mehr jeden Tag in der Zeitung"
28.08.2009: Die Entscheidung des früheren
CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden, den Bundestag zu verlassen und nicht
wieder zu kandidieren, war bereits im Februar 2007 gefallen.
Uschi Eid: "Vielleicht trotzdem nicht häufiger zu
Hause"
01.09.2009: Nein, sie weiß noch nicht,
was sie machen wird, erklärt Dr. Uschi Eid mit
überraschender Offenheit auf die Frage, was sie denn geplant
habe für ihre Zukunft.
03.09.2009: „Endlich mehr Zeit für
die Familie und nur einen einzigen Wohnsitz statt drei“,
darauf freut sich Kurt Bodewig, wenn er nach elf Jahren
parlamentarischer Tätigkeit den Bundestag verlässt.
Bernd Schmidbauer: "Guten Morgen, Sie sind zu früh"
07.09.2009: Der CDU-Politiker Schmidbauer ist
nicht der Mann, den man nach einem Beispiel fragt, wie andere
umgehen sollen mit zu viel Zeit, abnehmendem Einfluss, zu wenig
Ablenkung und zu viel Fokussierung auf den Ehepartner, wenn sie in
Rente gehen.
09.09.2009: Es stand schon seit einem Jahr
fest: "Am Ende dieser Legislaturperiode höre ich auf. Es ist
ein idealer Zeitpunkt und passt in meine Lebensplanung", sagt
Rainder Steenblock.
09.09.2009: Dass Lothar Ibrügger 2009
nicht noch einmal für den Bundestag kandidiert, entschied er
bereits 2007, und es entspricht exakt seiner Lebensplanung.
14.09.2009: Auf die Frage, was für ihn der
Höhepunkt seiner Tätigkeit als Abgeordneter war,
antwortet Franz Romer (CDU) ohne zu zögern: "Dass ich als ein
normaler Arbeiter überhaupt in den Bundestag gekommen
bin."
16.09.2009: "Nach meinen Informationen liegt
die Quote der Neuen diesmal weit höher als bisher",
erläutert Detlef Parr das Wechselspiel von ausscheidenden
Abgeordneten und Neuzugängen
22.09.2009: Der Niederrheiner, sagt der
scheidende Abgeordnete Willy Wimmer (CDU/CSU), sei
verlässlich, ruhig und Extremen abhold. Der 66-jährige
Jurist aus Mönchengladbach vertritt seit 33 Jahren als direkt
gewählter Abgeordneter den
Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen
Bundestages
www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2009/25518170_serie_abschied/index.html
Stand: 28.07.2009