Gedenkbuch erinnert an die Opfer der Berliner Mauer

Vizepräsident Wolfgang Thierse liest aus Totengedenkbuch

Am 9. November 2011 stellt Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) im Mauer-Mahnmal des Bundestages ab 17 Uhr ein Gedenkbuch für die Opfer der Berliner Mauer vor. Es erinnert mit Fotos und biographischen Angaben an die 136 Menschen, die zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer umgekommen sind.

Das Buch wird künftig im Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus ausliegen. Das Projekt wird von Dr. Hans-Hermann Hertle vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam vorgestellt. Dr. Maria Nooke von der Stiftung Berliner Mauer wird im Anschluss ein Zeitzeugengespräch mir Karin Gueffroy - ihr Sohn Chris war der letzte Mensch, der an der Berliner Mauer erschossen wurde - und der ehemaligen Lehrerin Ursula Mörs führen.

Bereits am 13. August 2011, dem 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer, waren die Opfer der Mittelpunkt einer Gedenkveranstaltung gewesen. Im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages konnten die Besucher ganztägig eine Toninstallation mit vierzehn sehr berührenden Biografien von Menschen hören, die im unmittelbaren Umfeld des heutigen Parlamentsviertels zu Tode gekommen waren. Sprecher der Toninstallation ist Wolfgang Thierse.

"Virtuelles Mauer-Mahnmal" auf bundestag.de

Außerdem präsentiert am 9. November ab 18.30 Uhr der Abgeordnete Siegfried Kauder (CDU/CSU)  als Mitglied des Kunstbeirates des Deutschen Bundestages das "Virtuelle Mauer-Mahnmal". Das 3D-Modell auf der Internetseite des Bundestages ermöglicht es dem Nutzer, das Mauer-Mahnmal fotorealistisch zu erleben.

Bereits jetzt besuchen mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger jede Woche das Mauer-Mahnmal in Berlin, das von Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr öffentlich zugänglich ist. In Zukunft können Menschen auch außerhalb Berlins und unabhängig von Öffnungszeiten das Mauer-Mahnmal via Internet besuchen und auf diese Weise sich der Erinnerung an die schmerzhafte Trennung Berlins stellen. 

360° Rundum-Blick und Zusatzinformationen

"Über diese Entscheidung des Kunstbeirates, dem ich angehöre, habe ich mich gefreut. Damit kann das Mauer-Mahnmal einem noch breiteren Publikum zugänglich gemacht werden", so der Abgeordnete. 

Folgende Interaktionsmöglichkeiten stehen den Ausstellungsbesuchern zur Verfügung: 360° Rundum-Blick, Nahansicht durch Heranzoomen der Exponate, Abruf von Zusatzinformationen des jeweiligen Werkes und die Veränderung des Blickpunktes.

Fotoinstallation von Gundula Schulze Eldowy

Auch die begleitende Ausstellung im „Mauer-Mahnmal“ ist online verfügbar. Die Ausstellung "Den Letzten beißen die Hunde. Eine Fotoinstallation der Wendezeit" von Gundula Schulze Eldowy (29. September 2011 bis 11. Januar 2012) wird die erste, virtuell erlebbare Installation sein, die im virtuellen „Mauer-Mahnmal“ zur Verfügung steht.

Zeit: Mittwoch, 9. November 2011, 17 Uhr
Ort: Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Eingang Spreeufer-Promenade