Ludwig Stiegler, SPD
Meine Antwort hierzu ist eindeutig und entschieden: Wir brauchen Soziale Marktwirtschaft! Das System der Sozialen Marktwirtschaft hat unser Land stark und erfolgreich gemacht. Es hat Wachstum, Wohlstand, sozialen Fortschritt und Stabilität erbracht. Diese erfolgreiche Verbindung zweier sich gegenseitig befruchtender und stabilisierender Elemente, nämlich der Markteffizienz einerseits und der sozialen Teilhabe, der Mitbestimmung und der Arbeitnehmerrechte andererseits ist und bleibt der Königsweg zur Sicherung der hervorragenden Wettbewerbs-, Leistungs- und Innovationsfähigkeit unserer Volkswirtschaft.
Die Soziale Marktwirtschaft muss mit Blick auf die rasante weltwirtschaftliche Entwicklung und Globalisierung sowie zur Sicherung ihrer nachhaltigen Zukunftsfestigkeit permanent fortentwickelt werden:
Wirtschaftspolitisches Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft muss dabei das Stakeholder-Value-Prinzip sein, das im Gegensatz zum einseitigen Shareholder-Value-Ansatz neben den Anteilseignern auf gleicher Augenhöhe auch die Interessen der Arbeitnehmer und des Standorts, das heißt insbesondere die des Staates und der Kommunen, erfasst.
Soziale Marktwirtschaft muss wieder die bewährten Werte deutscher Wirtschaftskultur in den Mittelpunkt rücken, nämlich solide, längerfristig orientierte Unternehmensführung verbunden mit ausgeprägtem sozialen und gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein. Dies nutzt allen am meisten: Unternehmen, Arbeitnehmern und Unternehmern.
Ausländische Investoren – die im Übrigen die Vorteile des attraktiven Investitionsstandorts Deutschland tatkräftig zu schätzen wissen – sind hoch willkommen, müssen sich aber an die Spielregeln unserer Sozialen Marktwirtschaft halten. Der Bundeskanzler setzt sich in diesem Zusammenhang auf G8-Ebene dafür ein, internationale Mindeststandards für Hedge Fonds zu schaffen.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 17. August 2005
E-Mail: ludwig.stiegler@bundestag.de
Biografie: www.bundestag.de