Ronald Pofalla, CDU/CSU
Deutschland steht vor den wichtigsten Herausforderungen der Nachkriegsgeschichte. Arbeitslosigkeit und Insolvenzen dürfen in Zukunft nicht mehr die deutsche Wirtschaft prägen. Wir müssen das angeschlagene Schiff Deutschland wieder auf Vordermann bringen und es in sicheres Gewässer führen. Eine unbedachte Kapitalismuskritik und eine pauschale Verdammung von Investoren als Heuschrecken hilft hier wenig weiter, ganz im Gegenteil, jüngsten Umfragen zufolge lässt sie das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft und Politik sowohl in Deutschland als auch im Ausland nur absinken.
Unsere Märkte brauchen Stabilität, und die bietet das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft. Ludwig Erhards Ideen gehören zum Kern christdemokratischer Wirtschaftspolitik. Sie allein hält Maß zwischen Sozialismus und purem Kapitalismus, sie bildet den Ausgleich zwischen Nachtwächterstaat und einzwängender Planwirtschaft. Auch in einer zunehmenden weltweiten Vernetzung der Wirtschaftssysteme ist die Soziale Marktwirtschaft das richtige Ordnungskonzept, das Erfolg verspricht.
Nicht zuletzt deswegen hat die Soziale Marktwirtschaft so großen Erfolg, weil sie auf gemeinsamer Leistung und Verantwortung aller Beteiligten beruht. Unternehmensgeist und Leistungsdynamik werden durch sie nicht eingeengt. Der Vater der Sozialen Marktwirtschaft Erhard betont aber auch die Verpflichtung, für jene einzustehen, die unverschuldet in Not geraten sind. Diese „marktwirtschaftliche Ordnung mit sozialem Gewissen“ hat nicht an Aktualität verloren. Besinnen wir uns also endlich wieder darauf, so viel Freiheit wie möglich und nötig zu gewähren. Dann können wir uns den Herausforderungen der globalen Wirtschaft stellen, ohne Ängste zu schüren.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 17. August 2005
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