Außenpolitik und internationale Zusammenarbeit
sind keineswegs nur
Sache der Bundesregierung. Auch das
Parlament hat ein gewichtiges Wort
mitzureden. Auf verschiedenen Ebenen
und in unterschiedlichen Gremien
gestaltet der Bundestag die Beziehungen
zu anderen Staaten — auch
die zu den USA.
Zentraler Ort im Bundestag für
die Pflege der internationalen Beziehungen
ist der Auswärtige Ausschuss.
Hier werden außenpolitische Entscheidungen
des Bundestages vorbereitet
und das außenpolitische Handeln
der Bundesregierung
wird parlamentarisch
kontrolliert und begleitet. Als wichtige
Konstante deutscher Außenpolitik
spielen die transatlantischen Beziehungen
eine bedeutende Rolle. Delegationsreisen
führen Mitglieder des Ausschusses
regelmäßig in die USA, wo sie
Gespräche
mit Kongressabgeordneten
und Regierungsvertretern
führen.
Das Bild, das sie sich vor Ort
machen, und die Informationen, die sie
dort aus erster Hand erhalten, sind unverzichtbar,
um den Kontrollauftrag
des
Parlaments gegenüber der Regierung
ausführen zu können. Zudem entstehen
auf solchen Reisen persönliche
Kontakte zu amerikanischen Kollegen,
die wesentlich zu den vertrauensvollen
Beziehungen der beiden Länder auf
Parlamentsebene beitragen.
Herausragende Bedeutung für den
engen und freundschaftlichen Austausch
zwischen Abgeordneten beider Länder
haben auch die Parlamentariergruppe
USA und ihr Gegenpart auf amerikanischer
Seite, die „Congressional Study
Group on Germany”. Gemeinsam
veranstalten
sie einmal im Jahr das
Congress-
Bundestag-Seminar (CBS),
das abwechselnd
in Deutschland und
den USA stattfindet.
Auf dieser Konferenz, die erstmals
1983 stattfand, kommen Abgeordnete
beider Länder für eine Woche zusammen, um miteinander und mit Regierungsvertretern, Wissenschaftlern und
Unternehmern
über aktuelle politische
Themen zu diskutieren. „Durch die regelmäßigen
Kontakte sind Bindungen
und Freundschaften entstanden, die
über das politische Tagesgeschäft hinausreichen”,
sagte der Vorsitzende
der Parlamentariergruppe
USA, Hans-Ulrich Klose, bei den diesjährigen Feierlichkeiten
zum 25-jährigen Jubiläum
des CBS. „Es ist ein Netzwerk persönlichen
Vertrauens entstanden, das seine
Haltbarkeit auch in schwierigen
Zeiten bewiesen hat.”
Ebenfalls vor einem Vierteljahrhundert
wurde das Parlamentarische
Patenschafts-Programm (PPP) ins Leben
gerufen — eine gemeinsame Initiative
von US-Kongress und Deutschem
Bundestag
aus Anlass des 300. Jahrestages
der ersten deutschen Einwanderung
in die Vereinigten Staaten. Das PPP ist
ein auf Gegenseitigkeit
angelegtes Jugendaustauschprogramm
(siehe Seite 12).
Zu den engen Beziehungen zwischen
Kongress und Bundestag trägt schließlich
der Mitarbeiteraustausch
(MAT)
der beiden Parlamente bei: Jedes Jahr
besuchen Verwaltungsmitarbeiter
des
US-Kongresses den Bundestag, um in
Gesprächen mit ihren Fachkollegen
Aufbau und Arbeitsweise des deutschen
Parlaments kennenzulernen und persönliche
Kontakte zu knüpfen. Beim
Gegenbesuch in Washington haben
umgekehrt Mitarbeiter des Bundestages
die Chance, zwei Wochen lang ihren
Kollegen im US-Kongress über die
Schulter zu schauen.
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Text: Nicole Alexander
Erschienen am 13. August 2008
Internationale Beziehungen
Weitere Informationen zu den
internationalen Beziehungen
des Bundestages unter:
www.bundestag.de/internat