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Informationen über dieses Dokument: Seitentitel: Wann war’s - wer war’s?
Gültig ab: 29.01.2004 00:00
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Wann war’s - wer war’s?

Michael S. Cullen
Michael S. Cullen.

Filmszene aus "Die Spur führt nach Berlin"
Filmszene aus "Die Spur führt nach Berlin".

Lesen Sie Michael Cullens Episode aus der Geschichte des Reichstagsgebäudes, beantworten Sie seine Frage und gewinnen Sie eine Reise nach Berlin.

Ganovenjagd im Reichstagsgebäude

In den Ruinen des im Krieg stark beschädigten Reichstagsgebäudes endete 1952 eine fürs Kino inszenierte spektakuläre Ganovenjagd. Zwischen Einschusslöchern, kyrillischen Graffiti und Schuttbergen agierten die damals noch weitgehend unbekannten Schauspieler Horst Buchholz, Günter Pfitzmann und Barbara Rütting. „Die Spur führt nach Berlin“ hieß der Politthriller über einen amerikanischen Rechtsanwalt, der nach dem Zweiten Weltkrieg den Erben eines großen Vermögens sucht und in das Netz einer Geldfälscherbande gerät. Günter Pfitzmann gab in diesem Film als Polizist sein Leinwanddebüt, Horst Buchholz war als Statist zu sehen und Barbara Rütting erhielt für ihre Rolle einer russischen Soldatin kurz darauf den Bundesfilmpreis für die beste Nachwuchsschauspielerin.

Der Produzent Artur Brauner begann Ende 1951 mit den Vorarbeiten. Das Reichstagsgebäude hatte als Drehort seinen Reiz, auch wenn die Filmemacher noch einiges hinzuerfanden. So wurden beispielsweise aus Kellerräumen „Katakomben“, die weit nach Ost-Berlin führten. Tatsächlich gab es einen kleinen Tunnel für die Heizungsrohre, der vielleicht 150 Meter auf das Ost-Berliner Gebiet führte.

Die Dreharbeiten in der Ruine des Reichstagsgebäudes waren gefährlich. Wegen einer Drehgenehmigung wandte sich Brauner daher an das „Verwaltungsamt für ehemaligen Reichsgrundbesitz“, unter dessen Obhut das Gebäude stand. Prompt kam die Antwort, dass man erst mit der Enttrümmerung weitermachen müsste. So wurde der Architekt Richard Pardon beauftragt, das Haus hinsichtlich der Drehsicherheit zu untersuchen.

Sein Gutachten war niederschmetternd. Es hieß unter anderem: „Einsturzgefahr besteht ferner für die etwa 60 Meter hohe, in rund 40 Meter Höhe auf dem Umfassungsmauerwerk aufgelagerte, in ihrer Ringverankerung schwer beschädigte Stahlkuppel mit ihrem derzeitigen Gesamtgewicht von rund 300 Tonnen Eisenkonstruktion. Das die Last der Kuppel aufnehmende Umfassungsmauerwerk ist an vielen Stellen zerstört oder schwer beschädigt und hängt mehrfach frei in der Luft.“ Abgesehen davon lagen überall große Steinbrocken herum, Steinquader hingen ungesichert in großer Höhe. Pardons Gutachten führte dazu, dass die stark beschädigte Kuppel am 22. November 1954 wegen Einsturzgefahr demontiert wurde. Die Drehgenehmigung kam dennoch. Allerdings begannen die Dreharbeiten wegen der Enttrümmerungsarbeiten erst Ende August 1952.

Die Aufnahmen wurden trotz aller Hindernisse erfolgreich abgeschlossen. Für Barbara Rütting begann hier im Reichstagsgebäude wie für Günter Pfitzmann und Horst Buchholz eine viel versprechende Schauspielkarriere. Und gegen Ende ihrer Laufbahn hat Barbara Rütting wieder mit einem Parlament zu tun: Im September 2003 ist sie für die Grünen in den Bayerischen Landtag gewählt worden.

Die Preisfrage lautet: Wer hinterließ die kyrillischen Graffiti im Reichstagsgebäude?

Lösung schicken

Einsendeschluss: 13. Februar 2004. Unter den richtigen Einsendungen werden fünf Preise verlost. Der Hauptgewinn ist eine Reise für zwei Personen nach Berlin. Die Lösung unseres Rätsels in Heft 7/03 lautet: Gustav Stresemann war 1908 der jüngste Reichstagsabgeordnete. Eine Reise nach Berlin hat Haimo Baldamus aus Untersiemau gewonnen.

Text: Michael S. Cullen
Fotos: Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main/Artur-Brauner-Archiv, studio kohlmeier


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