In Zeiten, in denen der Berg an Bundestagsdrucksachen analog zum Schlafdefizit wächst, greife ich zu einem großen Werk – immerhin 30 mal 30 Zentimeter und sechs Zentimeter hoch: das Berlin-Paket von Michael Lewitscharoff.
Dieses Buch ist für mich immer wieder eine Gelegenheit, die Liebe zu meiner Stadt Berlin buchstäblich zu entfalten. Im Paket finden Sie Seite für Seite eine neue Attraktion, die sich aufrichtet: das Brandenburger Tor, der Potsdamer Platz, das Reichstagsgebäude mit Kuppel oder das Ludwig-Erhard-Haus. Mit kindlicher Freude ziehe ich immer wieder an Laschen, um zum Beispiel die Baugeschichte des Potsdamer Platzes als kleine Dia-Show bewundern zu können. Mit einem Ruck lässt sich die Lobby des großen Schauspielhauses erleuchten. Selbst eine Mini-Litfaßsäule verbirgt sich in diesem aufwändigen Berlin-Paket von Michael Lewitscharoff.
Petra Merkel: Ich entdecke gerade das Berlin-Paket von Michael Lewitscharoff.
Auch für Schulen ist das Werk ein Renner (Stichwort: interaktiv), allerdings, man kennt das ja: So viel ist nun im Etat der einzelnen Schule nicht drin. Kinder werden sicherlich spielerisch angeregt zu lesen, genau zu schauen und vielleicht sogar zu schreiben und zu basteln. Es wäre jetzt gelogen, zu sagen, dass das Buch eine Reise ersetzt. Nein, das Gegenteil ist der Fall: Es animiert zu einem Besuch in der Hauptstadt.
Nun, wer braucht das Buch? Jeder, der nach Berlin fahren will, sollte über Architektur, Kultur und Geschichte der Stadt schon ein paar Informationen vor seiner Anreise haben. Und im Vorgriff auf die Fusion von Berlin und Brandenburg finden Sie eine edle Zugabe im separaten Schuber und in königlichem Blau – Sanssouci bei Potsdam! Alles zusammen eine gute Vorbereitung für eine Städtereise in die deutsche Hauptstadt. Dieses Buch ist ein Erlebnis!
Michael Lewitscharoff: Das Berlin-Paket, Ars Edition 2002, 2. überarbeitete Auflage, 59,00 Euro.
Fotos: Deutscher Bundestag
Petra Merkel (SPD), ist seit 2002 im Bundestag. Als Mitglied im Haushaltsausschuss ist sie unter anderem zuständig für den Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Christina Weiss. Mail an Petra MerkelWebsite von Petra Merkel |