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27. Mai 2011

Projektgruppe Medienkompetenz schließt Arbeit ab

"Geschafft!" twitterte ein Projektgruppenmitglied am Abend des 27. Mai 2011. Die Projektgruppe hat ihre Arbeit nach insgesamt zehn Sitzungen abgeschlossen. Damit kann ihr Bericht am 27. Juni von der Gesamtenquete verabschiedet werden.

Die Projektgruppe Medienkompetenz ist die erste Projektgruppe der Enquete-Kommission, die ihre Arbeit beendet hat. Der Projektgruppenvorsitzende Thomas Jarzombek (CDU/CSU) dankte den Mitgliedern am Ende der über sechsstündigen letzten Sitzung für die guten Diskussionen und die offene Atmosphäre in der Projektgruppe. Es habe Spaß gemacht, zu diesem Thema zu arbeiten - nicht zuletzt, weil die Projektgruppenmitglieder aufeinander zugegangen seien und sich gegenseitig zugehört hätten.

Kontroverses Thema Jugendschutz

Auf der Tagesordnung standen zunächst letzte Änderungen am Kapitel III zum Thema Jugendschutz. Dieser Bereich war im Vorfeld sehr kontrovers diskutiert worden. Drei Sachverständige mit durchaus unterschiedlichen Positionen hatten dazu dennoch gemeinschaftlich einen Konsenstext verfasst, an dem nur noch Details diskutiert wurden. In der Diskussion ging es zum Beispiel um das Thema Selbstklassifizierung im Rahmen des technischen Jugendschutzes. Die Projektgruppe einigte sich unter anderem darauf, eine umstrittene Aussage zu streichen, nach der Echtzeitkommunikation nach derzeitigem Stand der Technik nicht bewertet werden könne. Ein Projektgruppenmitglied wandte ein, dass dies ein systemimmanentes Problem sei, da die Nutzer selbst bei kompletter semantischer oder linguistischer Analyse Fantasiewörter benutzten, um sie zu umgehen. Die Technik ziehe an dieser Stelle immer hinterher, sagte ein anderes Projektgruppenmitglied - Menschen seien immer einen Schritt voraus.

Laptops für Schülerinnen und Schüler

Die meiste Zeit der letzten Sitzung widmete die Projektgruppe dann der Diskussion der Handlungsempfehlungen. Seitenweise arbeitete sie sich durch das gemeinsame Papier, das in den letzten Wochen entstanden war. Die Mitglieder diskutierten unter anderem abschließend die Empfehlung, jedes Schulkind mit einem mobilen Computer auszustatten. Statt in separaten Computerräumen sollen Lehrer und Kinder verstärkt Laptops in den Unterricht integrieren. So könnten auch Kinder, die zuhause eher über Unterhaltungsmedien als einen vollwertigen Computer verfügen, die Wissensangebote im Internet nutzen.

Diese Empfehlung ist eine von elf Handlungsempfehlungen, die die Projektgruppe voraussichtlich aussprechen wird. Hinzu kommt die Benennung von Leitfragen und zukünftigen Problemfeldern. Von Anfang an hatten die Projektgruppenmitglieder bei den Handlungsempfehlungen großen Konsenswillen signalisiert. Die von drei Fraktionen und Sachverständigen erarbeitete Grundlage wurde durch einige Positionen der übrigen Fraktionen erweitert. Die Projektgruppe hat damit die Handlungsempfehlungen einmütig beschlossen – somit wird es voraussichtlich auch keine Sondervoten zu den Handlungsempfehlungen geben.

Zwei von elf Empfehlungen aus Adhocracy

Zwei ihrer elf Handlungsempfehlungen hat die Projektgruppe direkt und wortwörtlich aus Adhocracy übernommen, und zwar die Vorschläge zur Computerspielpädagogik und zur Förderung des Peer-to-peer Lernens. Die Projektgruppe hatte im März 2011 dazu aufgerufen, Vorschläge für Handlungsempfehlungen auf der Beteiligungsplattform einzubringen und darüber abzustimmen. Weitere Ideen aus den insgesamt 13 eingegangenen Vorschlägen sind in andere, bereits in der Arbeit der Projektgruppe entstandene Handlungsempfehlungen eingeflossen. Zum Teil sind sie dabei in einen größeren Zusammenhang eingebettet worden. Die Projektgruppe legt an dieser Stelle Wert darauf, dass der "18. Sachverständige" hier gleichberechtigt mitgearbeitet hat.

Der Bericht zum Thema Medienkompetenz wird nun am 27. Juni der Gesamtenquete zur Verabschiedung vorgelegt.


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Stand: 27.05.2011