Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > September 2012 > Koalition: EU soll Zugang zu Krankenpflegeberufen nicht erschweren
Das duale Ausbildungssystem dürfe durch den Richtlinienvorschlag nicht gefährdet werden, erklären die Koalitionsfraktionen und verweisen darauf, dass dieses Berufsbildungssystem einen im internationalen Vergleich sehr hohen Bildungsstand der Gesamtbevölkerung gewährleiste: 84 Prozent der Erwachsenen in Deutschland hätten mindestens einen Abschluss der Sekundarstufe II. In internationalen Studien würden dagegen oft nur die Akademiker-Quoten herangezogen. Dort liege die deutsche Abschlussquote mit 29 Prozent unter dem OECD-Durchschnitt von 39 Prozent. Dabei seien viele berufliche Bildungsgänge akademischen Ausbildungen gleichwertig.
Das vor allem wegen seiner Praxisnähe hochwertige Berufsausbildungssystem führe dazu, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland mit 7,9 Prozent erheblich niedriger sei als in Frankreich (22 Prozent) oder Spanien (51,5 Prozent), stellen die Fraktionen fest. Sie warnen davor, die Zugangsvoraussetzungen zur Krankenpflege- und Hebammenausbildung anzuheben, indem eine zwölfjährige allgemeine Schulausbildung als Grundlage eingeführt wird. Es müsse bei diesen Berufen als Zugangsvoraussetzung bei einer zehnjährigen Schulausbildung bleiben. Wörtlich heißt es: „In Deutschland müssen auch zukünftig die – auf der Grundlage des mittleren Bildungsabschlusses zugelassenen – dreijährig an den Pflegeschulen ausgebildeten Pflegefachkräfte die stärkste Säule im Berufsfeld der Pflege bilden.“ Diese Pflegekräfte müssten auch künftig in den automatischen Genuss der Anerkennung ihres Berufsabschlusses in der EU kommen.
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