Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Februar 2013 > Präsident der Leopoldina betont internationale Zusammenarbeit
Die Leopoldina ist eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. 1652 gegründet, sieht sie sich der freien Wissenschaft zum Wohle der Menschen und der Gestaltung der Zukunft verpflichtet. Als Nationale Akademie Deutschlands ist die Leopoldina jedoch noch sehr jung. Sie vertritt mit ihren rund 1500 Mitgliedern erst seit 2008 die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und nimmt mit wissenschaftlicher Grundlage zu politischen und gesellschaftlichen Fragen Stellung - wissensbasiert und unabhängig, wie Hacker betonte. „Da wir keine Forschungsförderer sind, können wir manches Thema offener ansprechen“, sagte Hacker auf Nachfrage der Grünen, die nach der Grenze zwischen dem ehrlichen Wissensmakler und dem Lobbyisten gefragt hatten. Aber auch die FDP war dieses Thema wichtig, wie auch die Weiterentwicklung des Hochschulsystems, zu dem die Leopoldina ebenfalls Empfehlungen abgegeben hat. Um diese thematische Vielfalt auf hohem Niveau zu bewältigen, arbeiten in der Leopoldina ständig mehrere wissenschaftliche Kommissionen, die mit hochrangigen Wissenschaftlern besetzt sind. Hacker zählte auf, dass die Leopoldina seit ihrer Gründung vor fast fünf Jahren 15 Stellungnahmen zu sehr unterschiedlichen Themen veröffentlicht habe.
Zudem ging Hacker vor dem Ausschuss auch aufgrund der Fragen der Union auf die Energieproblematik ein. Der Präsident verwies dabei auf die Diskussion zur Biomedizin und die Endlichkeit der Ressourcen: „Da gibt es einen großen Forschungsbedarf.“ In naher Zukunft werde die Akademie eine Empfehlung publizieren, stellte Hacker in Aussicht.
Die Linke interessierte sich neben der Entwicklung der Institution Leopoldina vor allem für das Thema Antibiotikaforschung. Antibiotika bezeichnete Hacker für die Medizin als „systemisch“. Ohne Antibiotika gebe es keine Transplantationen und keine Krebstherapie. Besorgniserregend sei jedoch, dass die Resistenzen stark zunehmen würden. Auf der anderen Seite habe die Zahl der Neuentwicklungen von Antibiotika seit den 1970er Jahren kontinuierlich abgenommen. Eine Empfehlung, wie die Wissenschaft und die Pharmafirmen diesem Problem begegnen können, hat die Leopoldina zusammen mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gerade veröffentlicht. Es erfordere nicht nur stärkere Forschungsanstrengungen und eine schnellere Umsetzung der Ergebnisse in die Anwendung, sondern auch einen Dialog darüber, wie verantwortungsbewusst Antibiotika eingesetzt und Resistenzen vermieden werden können. „Hierfür richten wir einen Runden Tisch ein, zu dem wir alle relevanten Partner einladen werden“, sagte Hacker vor dem Ausschuss.
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