Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Juni 2011 > Hochschulsportverband will Universiade-Leistungen im Spitzensportförderkonzept berücksichtigen
Der ADH-Generalsekretär Olaf Tabor machte deutlich, dass derzeit die Athleten in eine Entscheidungsnot kämen. Auf der einen Seite stehe die Teilnahme an der Universiade, den Weltsportspielen der Studenten. Auf der anderen Seite gebe es jedoch in zeitlicher Nähe Wettkämpfe, bei denen Olympia- oder WM-Normen erreicht werden können, was wiederum ”Punkte für die Sporthilfe“ bringe. Es gebe derzeit mit dem Deutschen Basketball Bund nur einen Fachverband, der Leistungen bei der Universiade in seine Beurteilungen einspeise.
Dass die Universiade auch sinnvoll als Test für die Olympischen Spiele sein könne, hätten sowohl der Judo-Olympiasieger Ole Bischoff als auch die Goldmedaillengewinnerin im Schwimmen, Britta Steffen, gezeigt, sagte der ADH-Sportdirektor Thorsten Hütsch. Beide hätten an der 24. Sommer-Universiade in Bangkok 2007 erfolgreich teilgenommen, obwohl sie schon damals A-Kader-Mitglieder gewesen seien. Das Interesse der Sportler an einer Universiadeteilnahme sei sehr groß, machte er deutlich. ”Die Sportler treffen dort auf ein internationales Top-Starterfeld, jedoch ohne den ganz großen Druck zu haben wie bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen.“
Bei der vom 12. bis 23. August 2011 im chinesischen Shenzhen stattfindenden 26. Sommer-Universiade wird das deutsche Team aus 116 Aktiven bestehen, die in 18 Sportarten an den Start gehen, kündigte Hütsch an. Die chinesischen Gastgeber würden in der 10 Millionen Einwohnerstadt Shenzhen für allerbeste Rahmenbedingen sorgen. Den 13.000 teilnehmenden Sportlern aus 180 Ländern stünden 160.000 Volunteers zur Verfügung. Von den 68 Wettkampf- und Trainingsstätten seien 22 ganz neu erbaut und 36 renoviert. Der ”Sportartenkanon“ sei von 12 auf 24 Sportarten erhöht worden, was zu insgesamt 306 Entscheidungen führe.
Ein derartiger ”Gigantismus“ habe jedoch auch Nachteile, sagte ADH-Generalsekretär Tabor. Wolle man derartige Budgets bei jeder Universiade gewährleisten, könnten die Austragungsorte langfristig wohl nur in Asien oder Russland liegen. Auf die sich ähnlich wie bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 darstellende Menschenrechtslage eingehend sagte Tabor, man habe die ”Positionierung des DOSB aufgegriffen um proaktiv zu sein“. In dem erst am gestrigen Dienstag nominierten Universiade-Team seien auch Olympia-Teilnehmer, die die
Problematik kennen würden. ”Unseren studierenden Spitzenathleten können und wollen wir den Kopf nicht nehmen“, sagte er. Eine kritische Auseinandersetzung der Athleten mit diesem Thema müsse ”innerhalb der Regeln“ möglich sein.
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