Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Februar 2012 > Der Einzelhandel erwartet auch 2012 Umsatzwachstum
Der HDE-Chef verwies darauf, dass es neben dem Umsatzwachstum auch zusätzliche Arbeitsplätze im Handel gebe. Knapp ein Drittel der Beschäftigten seien in Minijobs; der Anteil der Minijobber an den Arbeitsstunden betrage aber nur 15 Prozent. Einen staatlichen Mindestlohn lehnte Sanktjohanser ab. Der Handel bevorzuge tarifliche Modelle.
Die CDU/CSU-Fraktion zeigte sich überrascht, dass der Anteil der Minijobber an der Zahl der Arbeitszeit im Handel verhältnismäßig niedrig sei. Auch zeigte sich ein Sprecher der Fraktion über das Umsatzwachstum der Branche erfreut. Auch die SPD-Fraktion freute sich über die Umsatzzahlen, was Ausdruck einer im Moment sehr robusten Binnennachfrage sei. Besorgnis erregend sei jedoch der mit 250.000 Fällen hohe Anteil an Scheinwerkverträgen, was ein „eklatantes Unterschreiten“ der Tarifverträge bedeute. Aber auch im Handel müssten vernünftige Löhne gezahlt werden, forderte die SPD-Fraktion.
Die FDP-Fraktion zeigte sich ebenfalls erfreut über das Umsatzwachstum, verwies jedoch zugleich darauf, dass es in kleinen und mittleren Gemeinden zahlreiche Leerstände von Geschäftslokalen in den Ortszentren und Innenstädten gebe. Die HDE-Forderung nach Liberalisierung von Ladenöffnungszeiten wurde von der FDP-Fraktion unterstützt. Man könne den Händlern nicht vorschreiben, wann sie zu öffnen und wann sie zu schließen hätten.
Diese Ansicht stieß auf massiven Widerspruch der Linksfraktion. Es gehe nicht nur um die Händler, sondern es gelte auch eine Verantwortung für die Beschäftigten wahrzunehmen. Die Fraktion kritisierte zugleich den hohen Anteil an Minijobs. Viele Beschäftigte seien gezwungen, mehrere dieser Jobs anzunehmen. Das sei kein tragbarer Zustand.
Auf Probleme mit den Minijobs wies auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hin. Mit diesen 400-Euro-Jobs werde Altersarmut aufgebaut, da die Beschäftigen keine Rentenansprüche oberhalb der Grundsicherung aufbauen könnten. Der Staat könne aber in einer Sozialen Marktwirtschaft den Aufbau von Altersarmut nicht zulassen, so ein Sprecher der Fraktion. Über sieben Millionen 400-Euro-Jobs seien kein Ausdruck von Flexibilität, sondern Missbrauch.
Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie, Ernst Hinsken (CDU/CSU), sagte, der Handel müsse täglich im Wettbewerb bestehen. Dabei sei Qualität das A und O. „Qualität bedeutet, wenn nicht die Ware, sondern der Kunde in den Laden zurückkehrt“, sagte Hinsken.
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