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Der Bundestag hat zu Beginn seiner Plenarsitzung am Donnerstag, 27. September 2012, an den am 16. September im Alter von 87 Jahren verstorbenen ehemaligen Abgeordneten und Bundesminister Friedrich Zimmermann erinnert. Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert sagte, der 1925 geborene Zimmermann habe zu der Generation gehört, die die nationalsozialistische Zeit aktiv miterlebt habe. 1948 sei er in die CSU eingetreten und habe sich in Bayern dafür eingesetzt, die bairischen, fränkischen und schwäbischen Landesteile und auch Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen zu integrieren.
Von 1956 bis 1963 habe Zimmermann als Generalsekretär seiner Partei gewirkt, von 1979 bis 1989 sei er deren stellvertretender Vorsitzender gewesen. Bereits 1957 sei Zimmermann erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt worden. Insgesamt habe er dem Parlament 33 Jahre lang angehört, stets als direkt gewählter Abgeordneter des niederbayerischen Wahlkreises Landshut.
Von 1965 bis 1972 war Zimmermann Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, seit 1961Mitglied des Vorstands der CDU/CSU-Fraktion.
Respekt und Anerkennung hat er sich nach den Worten Lammerts unter anderem als Mitglied des Krisenstabs im Zuge der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer im Jahre 1977 über die Parteigrenzen hinweg erworben.
Bundeskanzler Helmut Kohl machte Zimmermann nach Amtsantritt 1982 zu seinem Innenminister, ein Amt das er bis 1989 innehatte. Dass er in diesem Amt dem bleifreien Benzin und dem Fahrzeug-Katalysator zum Durchbruch verhalf, sei europaweit eine Pionierleistung gewesen, betonte Lammert.
Nach seinem Wechsel ins Verkehrsministerin 1989 schied Zimmermann Anfang 1991 nach der ersten gesamtdeutschen Wahl aus seinem Regierungsamt und aus dem Bundestag aus. Lammert schloss mit einem Zimmermann-Zitat: "Ich bitte alle um Vergeben, denen ich im Laufe der Jahre auf die Füße getreten bin. Ich habe es immer so gemeint." Zimmermann habe sich um die Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht. (vom/27.09.2012)