Ergebnis 1 bis 9 von 9
  1. #1
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    Wann passiert denn etwas Konkretes??

    Diese neuen Meldungen machen mich fassungslos: im Internet gibt es regelrechte Anleitungen, wie man die Webcam bei jemandem anschalten kann. Kinder und Jugendliche können so in ihren eigenen Zimmern gefilmt werden, ohne dass sie es merken. Weshalb kann man den Bürgern und ganz besonders den Familien nicht ein paar wichtige Dinge mitteilen - über alle Fernsehsender und die Bild-Zeitung vielleicht?

    Den Laptop-Deckel kann man schließen oder etwas davorstellen. Man könnte auch dazu raten, dass man sich 1.nicht erkennbar einstellt, ein "Geist" bleibt 2.strafbar macht, wenn man x,y oder z im Internet tut 3.mit einem anderen "Geist" erst mal nicht allein trifft 4.Filter einstellt 5.bei Sucht oder für Infos eine A, B oder C-Stelle anruft

    Bei diesen sich so rasant entwickelnden Medien müßte immer genau so zeitnah reagiert werden, wenn Politik und Wirtschaft den Willen zur Verantwortung zeigen möchten. Leider höre ich oft, dass das mit dem Jugendschutz nur benutzt wird. Und wenig, was man in den Fällen tun kann, in denen es doch wahr ist.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Möwe Beitrag anzeigen
    Bei diesen sich so rasant entwickelnden Medien müßte immer genau so zeitnah reagiert werden, wenn Politik und Wirtschaft den Willen zur Verantwortung zeigen
    Man sieht, was dabei heraus kommt, wenn Politiker in hektischen Aktionismus verfallen und Gesetze über ein Medium beschliessen, von dessen Charakteristika und Funktionssweise sie wenig bis gar keine Ahnung haben:

    Bsp. Vorratsdatenspeicherung: zunächst über die legislative Umgehungspassage Brüssel eingeführt, von BVerfG dann wieder komplett verworfen. Zugangserschwerungsgesetz ("Zensursula-Gesetz"): aus wahltaktischen Gründen gegen jeden berufenen Sachverstand durchgeprügelt, liegt nun auf Eis. Keiner will mehr etwas damit zu tun haben. Immerhin ist die Wahl im Sinne der CDU gelaufen und dass die Debatte um dieses unsägliche Zensurgesetz der SPD den Todesstoss versetzt hat, scheint ihr auch ganz gut zu passen. In NRW wurde gerade die unbeschreiblich daneben konstruierte Novellierung des JugendMedienSchutzstaatsVertrages gestoppt, der u.a. "Sendezeiten"(!) und Alterskennzeichnungen für Webseiten im Internet vorsah - nicht etwa aus einer plötzlichen Einsicht heraus, dass das so nicht funktionieren kann, sondern aus rein machtpolitischen Erwägungen einer CDU-FDP-Linke-Opposition gegenüber Rot-Grüner Minderheitsregieung, die sich in letztter Minute zur eigenen Gesichtswahrung und nicht zuletzt auf massiven Druck aus der Netzöffentlichkeit hin dazu entschlossen hat, besser mal auch noch dagegen zu stimmen.

    So lange Politier das Netz nur als Spielfeld zur wahltaktischen Profilierung sehen, sollten sie besser ganz davon absehen, dort irgend etwas reglementieren zu wollen. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Kollateralschaden ist einfach zu hoch, vom schwindenden Vertrauen in einen zunehmend ahnungslos, korrupt und inkompetent erscheinenden Gesetzgeber ganz abgesehen.

  3. #3
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    Bei dem von mir beschriebenen Problem ist mit Zensur nichts zu verhindern. Vielleicht aber, indem man den Menschen im Land ganz einfache und praktische Hinweise gibt? Damit sie die Fehler vermeiden. Und ich bin wirklich der tiefen Überzeugung, dass die meisten keiner akademisch gebildeten Schicht angehören... Auch Politiker müssen das gar nicht. Es ist ausreichend, wenn sie für sich selbst etwas so vereinfachen können, dass sie das Wesentliche erfassen.

    Alle Bürger brauchen die wichtigsten Infos. Sie müssen sie in ihrem Alltag erreichen. Und leicht verständlich sein.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Möwe Beitrag anzeigen
    Alle Bürger brauchen die wichtigsten Infos. Sie müssen sie in ihrem Alltag erreichen. Und leicht verständlich sein.
    Das ist unstrittig. Aber inwieweit kann hier die Politik weiterhelfen? Die Aneignung von Wissen ist m.M.n. eine Holschuld. Man kann niemanden dazu verpflichten, etwas zu lernen, was er/sie nicht lernen will. Das klappt ja nicht einmal in der Schule (und da gibt es zumindest eine Schulpflicht). Man kann Angebote schaffen - sicher. Aber wenn die nicht angenommen werden, was dann?

    Dann erschallt regelmässig der Ruf nach dem Gesetzgeber und dessen Pflicht, "unsere Kinder" zu schützen - vor den "Gefahren des Internets", die eigentlich nur den unbeholfenen, leichtsinnigen und leichtgläubigen Netizen drohen. Und genau an dem Punkt sieht der Politiker dann seine Chance, sich medienwirksam profilieren zu können.

  5. #5
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    Sie sollen ja nicht zum Lernen gezwungen werden, sondern nur die allerwichtigsten Dinge erfahren - damit sie die Pflicht, ihre Kinder zu schützen, überhaupt wahrnehmen können. Deshalb so klar und direkt wie möglich - und sei es in Drei-Wort-Sätzen! Man kommt von selbst einfach nicht darauf, was es alles geben kann. Vor allem nicht, wenn es gerade erst ersonnen wurde. Den meisten Eltern sind ihre Kids nicht egal!

    Man muß ihnen die Dringlichkeit ganz deutlich machen. Dann werden sie in den meisten Fällen auch richtig handeln. Sie sind vielleicht gutgläubig, aber der Staat hat auch eine Schutzfunktion. Wenn Menschen etwas überfordert sind, kann man das nicht einfach in ihre eigene Verantwortung abschieben. Es sei denn, man befürwortet einen exzessiven Sozialdarwinismus. In dem Fall muß man aber alle anderen ebenfalls davon überzeugen. Man könnte auch Pillen ohne jede Rechtsaufsicht auf den Markt werfen und sagen, sie sollen es halt selber damit probieren. Das wird zum Glück anders geregelt. Beim Glücksspiel gibt's ja auch einen Staatsvertrag und irgendein oberstes Gericht hat da neulich irgendetwas angemahnt. Bei all den Gewinnen täten sie das nicht, wenn sie es nicht - auch juristisch - müßten. Das ist nun mal die gemeinsame Übereinkunft, auf die unsere westlich-zivilisierten Länder sich geeinigt haben. Ist es nicht auch besser, wenn das alles etwas ausgewogener ist und nicht die Schattenseiten unversehens überhand nehmen und nicht wie es sein sollte, die Bereicherungen der neuen Medien?

  6. #6
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    Zitat Zitat von Möwe Beitrag anzeigen
    Sie sollen ja nicht zum Lernen gezwungen werden, sondern nur die allerwichtigsten Dinge erfahren - damit sie die Pflicht, ihre Kinder zu schützen, überhaupt wahrnehmen können. Deshalb so klar und direkt wie möglich - und sei es in Drei-Wort-Sätzen! Man kommt von selbst einfach nicht darauf, was es alles geben kann. Vor allem nicht, wenn es gerade erst ersonnen wurde. Den meisten Eltern sind ihre Kids nicht egal!
    Da klingt so eine konkrete Vorstellung durch, ohne dass sie offen genannt wird. Was wäre denn Ihr primärer Ansatzpunkt, also wo sollten diese "Drei-Wort-Sätze" am besten platziert werden, damit sie zielsicher ihre volle Wirkung entfalten können?

    Ich persönlich habe mir damals Bücher gekauft, weil ich das Internet, welches ich täglich nutz(t)e, verstehen wollte. Ich habe die mit ins Bett genommen und abends vor dem Einschlafen immer mal darin gelesen. Darum kann ich mit Ihrem Ansinnen nicht so recht etwas anfangen. Ich verstehe schon, dass Sie gern eine möglichst einfache Lösung für dieses komplexe Problem haben würden, aber so etwas gibt es prinzipiell nicht, zumindest nicht ohne grössere Verluste.

    Zitat Zitat von Möwe Beitrag anzeigen
    Man muß ihnen die Dringlichkeit ganz deutlich machen. Dann werden sie in den meisten Fällen auch richtig handeln. Sie sind vielleicht gutgläubig, aber der Staat hat auch eine Schutzfunktion. Wenn Menschen etwas überfordert sind, kann man das nicht einfach in ihre eigene Verantwortung abschieben. Es sei denn, man befürwortet einen exzessiven Sozialdarwinismus. In dem Fall muß man aber alle anderen ebenfalls davon überzeugen. Man könnte auch Pillen ohne jede Rechtsaufsicht auf den Markt werfen und sagen, sie sollen es halt selber damit probieren.
    Also nochmal die Frage: Wo konkret wollen Sie hier ansetzen? Es mangelt eigentlich nicht an rechtlichen Regelungen bzgl. des Internet. Die sind sogar teilweise wesentlich weitreichender als in der "Offline-Welt". Aber wenn die Leute sich an Ihren Computer setzen und sich damit am kommunikativen Austausch im Internet beteiligen, ohne sich erstmal kundig zu machen, was sie da überhaupt tun, dann kann man sie vor eventuellem Schaden auch nicht schützen. Oder mal anders auf den Punkt gebracht:

    Wer Internet will, sollte die Technik, die er benutzt, auch verstehen wollen. Ist dies der Fall, wird er Mittel und Wege finden, sich zu informieren (Bücher kann man zur Not auch ausleihen, wenns am Geld mangelt). Ich bezweifel jedoch, ob man dies erschöpfend mit "Drei-Wort-Sätzen" abhandeln kann. Zur Not muss man sich bei einem Freund oder Kollegen Rat suchen oder einen entsprechenden Kurs an der VHS belegen.

    Zitat Zitat von Möwe Beitrag anzeigen
    Das wird zum Glück anders geregelt. Beim Glücksspiel gibt's ja auch einen Staatsvertrag und irgendein oberstes Gericht hat da neulich irgendetwas angemahnt. Bei all den Gewinnen täten sie das nicht, wenn sie es nicht - auch juristisch - müßten. Das ist nun mal die gemeinsame Übereinkunft, auf die unsere westlich-zivilisierten Länder sich geeinigt haben. Ist es nicht auch besser, wenn das alles etwas ausgewogener ist und nicht die Schattenseiten unversehens überhand nehmen und nicht wie es sein sollte, die Bereicherungen der neuen Medien?
    Wie gesagt, es mangelt in Bezug auf das Internet gar nicht an Übereinkünften und gesetzlichen Regelungen. Ihr Problem scheint mir generell auf einer anderen Ebene zu verorten - Sie wollen, dass eine höhere Autorität die Probleme einfach "ausschliesst", so dass man am besten gar nicht mehr damit konfrontiert werden und sich folglich in sorgenfreier Sicherheit wiegen kann. Das wäre aber weder realistisch, noch wünschenswert. Im Strassenverkehr können sie auch in einen Unfall verwickelt werden - sogar als Fussgänger. Das Risiko lässt sich nicht völlig ausschliessen, wenn man den Verkehr nicht komplett abschaffen oder bis zur Sinnlosigkeit kaputtregulieren möchte. Es gibt also ein gesellschaftliches Interesse an einem gut funktionierenden Strassenverkehr und dies nimmt gelegentliche Unfälle bewusst in Kauf! Der gemeinschaftliche Nutzen überwiegt den gelegentlich auftretenden, individuellen Schaden bei Weitem - und genau so verhält es sich auch mit dem Internet.

    Diese beschriebenen "Schattenseiten" sind leider durch die überstarke mediale Präsenz extrem überstilisiert. Es gibt sie zwar, aber verglichen mit den positiven und gesellschaftlich wertvollen Aspekten nur in einem sehr geringen Ausmass. Die Berichterstattung selbst wirkt hier verzerrend, weil immer nur einseitig auf die negativen Begleitumstände fokussiert wird. Klar - so lange der Verkehr über die Autobahn flüssig läuft, interessiert es niemanden. Nur wenn es dann mal zu einem schweren Unfall kam und sich der Verkehr deswegen staut, wird es plötzlich "berichtenswert". Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass die Normalität auf der Autobahn der flüssige Verkehr - und nicht der schwere Unfall - ist.

  7. #7
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    In Ihrer Antwort erwähnen Sie einige unklare Punkte, die ich gerne erläutere. Diese "Drei-Wort-Sätze" (mit Bildern zusammen) könnten von allen Fernsehsendern gebracht werden. Als Clips zwischendurch oder in Nachrichten- oder Service-Sendungen. Oder auf Broschüren an den Kassen von Aldi, Lidl und Edeka ins Auge wartender Kunden fallen. Der springende Punkt ist, dass den Menschen klar gemacht wird, wie wichtig es ist.

    Für mich ist es auch schwer vorstellbar, aber es gibt einfach Menschen, deren Leben bisher ohne Bücher verlief. Sie kann man nur anders erreichen. Die "Übereinkünfte" sind meiner Erfahrung nach erst einmal Worte. Die oft nicht in die Praxis finden. Und die rechtlichen Regelungen... sie werden zu oft unterlaufen und gebrochen, wenn Firmen beispielsweise ihre Mitarbeiter filmen ohne deren Wissen.

    Einen "gemeinschaftlichen Nutzen" kann jede Kultur oder Land aber auf andere Weise empfinden. Am 10.Dezember lief auf Arte eine wunderbare Reportage aus dem Himalaja, dort gab es keine Autos. Die Menschen wirken ausgeglichen, sogar glücklich, selbst die Kinder untereinander. Man kann unsere Lebensweise und deren Entwicklung doch mal hinterfragen? Und nicht gleich alles, aber ein bischen was ändern?

    Ich kann auch nicht bestätigen, dass die mediale Präsenz bei allen Themen wie von Ihnen geschildert ist. Über die "Onlinesucht" wurde in den letzten paar Jahren in Fernsehen und Rundfunk nur sporadisch berichtet. Sie könnten dort noch viel mehr im Sinne eines Verbraucherratgebers und Kundenservice handeln. Heute haben sie zum Beispiel im Regionalfenster von Sat 1 schön anschaulich gezeigt, wie man sich jetzt mit Sommerreifen am Auto beim Anfahren "sein Glatteis selber machen" und sich sogar "noch weiter einbuddeln" kann... So kann es lustig und hilfreich zugleich sein.

  8. #8
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    Was für 3-Wort-Sätze meinen sie eigentlich. o.0

    Nun ich glaube nicht das es die Aufgabe von Discountern ist Aufklärung zu betreiben. Um Bildung und Kenntnisse des gesamten Lebens zu vermitteln, sehe ich nur die Chance dies über den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu tun buw. dies auszuweiten.

  9. #9
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    Damit meine ich in Bezug auf die Kinder Sätze wie "Nicht den echten Namen oder eure Adresse hinschreiben!" oder "Mit keinem Internet-Freund alleine treffen!" oder etwas wie "Zuviel ist zuviel". Knapp und einprägsam halt. Slogans, die sich die Eltern merken.

    Viele Drogerieketten oder auch Lebensmittelmärkte engagieren sich in gesellschaftlichen Bereichen - weshalb nicht auch hier? Zumal sie oft Prepaid-Karten für die internetfähigen Handys verkaufen. Und die ARD und das ZDF werden noch nicht wieder von allen gesehen. Das könnte breiter gestreut werden, wenn wirklich alle erreicht werden sollen.

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